Optilegra: Olopatadin-Augentropfen bei allergischer Konjunktivitis
Im Frühjahr wurde Olopatadin aus der Verschreibungspflicht entlassen und steht zum Jahreswechsel für die Behandlung von juckenden, tränenden und geröteten Augen aufgrund einer saisonalen allergischen Konjunktivitis zur Verfügung. Opella erweitert das Allegra-Portfolio um Optilegra.
Mit Alltrevo (Actrevo) sind bereits Olopatadin-haltige Augentropfen im Handel. Zum Jahreswechsel zieht Opella nach und bringt Optilegra in die Sichtwahl. Wie schon bei Allegra (Bilastin) sorgt das lila Verpackungsdesign für einen aufmerksamkeitsstarken Produktauftritt. Die Augentropfen werden in Packungen zu 5 ml erhältlich sein, die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 15,97 Euro.
Olopatadin wurde aus der Verschreibungspflicht entlassen zur Anwendung am Auge, wenn auf Behältnissen und äußeren Umhüllungen eine Beschränkung der Anwendung auf Erwachsene angegeben ist, es sei denn, es handelt sich um von der Europäischen Kommission als verschreibungspflichtig zugelassene Arzneimittel.
Olopatadin ist zugelassen zur Behandlung okulärer Anzeichen und Symptome der saisonalen allergischen Konjunktivitis bei Erwachsenen. Das hochwirksame, selektive Antiallergikum wirkt auf verschiedenen Wegen. Zum einen wird die Wirkung von Histamin durch Antagonismus am Histamin-H1-Rezeptor gehemmt und zum anderen die Histamin-induzierte Produktion entzündungsfördernder Zytokine durch konjunktivale Epithelzellen verhindert. In-vitro-Studien lassen darauf schließen, dass der Wirkstoff direkt auf Mastzellen der menschlichen Bindehaut wirken kann. In der Folge wird die Ausschüttung entzündungsfördernder Mediatoren gehemmt. Außerdem soll Olopatadin bei okulärer Gabe bei Patient:innen mit durchgängigem Tränennasengang die Nasensymptome mindern.
In der Regel soll zweimal täglich ein Tropfen in die Augen gegeben werden. In Kombination mit anderen Augentropfen ist ein Abstand von etwa fünf bis zehn Minuten einzuhalten. Kontaktlinsen sollten mit einem Abstand von 15 Minuten eingesetzt werden. Zu den unerwünschten Arzneimittelwirkungen gehören unter anderem lokale Reaktionen am Auge wie Augenreizungen oder trockenes Auge.
Olopatadin, Azelastin, Levocabastin und Ketotifen sind zur Behandlung der allergischen Konjunktivitis zugelassen und haben einen raschen Wirkeintritt und eine Wirkdauer von circa acht bis zwölf Stunden. Zum Vergleich: Levocabastin besitzt keine Mastzellen-stabilisierenden Eigenschaften. Olopatadin ist als Lösung und nicht als Suspension im Handel und ein Aufschütteln vor der Anwendung nicht nötig.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Ethacridinlactat-Mundspülung: Herstellung mit Rivanol
Auch Rezeptursubstanzen sind von Lieferengpässen betroffen. Ein Beispiel ist Ethacridinlactat-Monohydrat. Das DAC/NRF hat reagiert und die NRF-Vorschrift 7.7 „Ethacridinlactat-Monohydrat-Lösung 0,25 Prozent …
Salbutamol-Spray: Bei Device-Umstellung pDL abrechnen
Wird aufgrund des Engpasses bei Salbutamol-Sprays auf ein anderes Device umgestellt, können Apotheken die pharmazeutische Dienstleistung (pDL) Inhalationstechnik abrechnen. Im Dezember …
Inkontinenz-Versorgung: Augen auf bei Beratung und Abgabe
Inkontinenz gehört zu den größten Tabuthemen in der Apotheke. Denn die Scham bei Betroffenen ist groß. Gleichzeitig lauern für Apothekenteams …












