Lebensgefahr: Warnung vor TikTok-Trend mit Betablockern
„Achtung, Lebensgefahr“, warnen verschiedene Expert:innen aktuell vor einem gefährlichen TikTok-Trend. Dabei geht es darum, Betablocker als „Stimmungsaufheller“ bei Angstzuständen und Co. zu nutzen. Doch das kann tödlich enden, so die Warnung.
Betablocker blockieren die Beta-1- und Beta-2-Rezeptoren, indem sie antagonistisch an die Rezeptoren binden und somit die Wirkung von Adrenalin und Noradrenalin hemmen. Außerdem können sie die Freisetzung von Insulin sowie den Abbau von Glykogen einschränken, was Einfluss auf den Blutzuckerspiegel hat. Meist kommen sie zur Blutdrucksenkung sowie in der Indikation Herzgesundheit zum Einsatz, beispielsweise zur Behandlung nach einem Herzinfarkt als Prophylaxe vor weiteren kardiovaskulären Ereignissen wie Herzrhythmusstörungen.
Achtung: Für Frauen, die Betablocker zur Infarktprophylaxe einnehmen sollen, ist Vorsicht geboten. Denn dies kann das Sterberisiko erhöhen.
Derzeit kursieren auf Social Media-Plattformen wie TikTok und Co. jedoch zahleiche Videos, in denen die Wirkstoffe als eine Art „Mutmacher“ genutzt werden. Genau soll die Einnahme von Betablockern als Wundermittel gegen Angst und Co. dienen. Doch Expert:innen warnen eindringlich vor dem Trend und weisen auf die damit verbundenen Risiken bis hin zu Lebensgefahr hin.
TikTok-Trend: Betablocker gegen Angst
Betablocker wie Propranolol werden vor allem von jüngeren Frauen und Student:innen als vermeintlich schnelle Lösung angewendet, beispielsweise zur Minderung von Nervosität vor Prüfungen, Verabredungen oder Vorträgen. Die Arzneimittel werden meist über Online-Plattformen verschrieben. Die Wirkstoffe sollen somit als „Nervenkiller“ oder „Mutmacher“ dienen. Sowohl in Australien als auch in den USA kam es bereits zu zahlreichen Vergiftungsfällen durch das Nachahmen des Trends. Der Grund: Vor allem bei Überdosierungen kann es zu einer zu starken Verlangsamung des Herzschlages kommen. Die Folgen: Ohnmacht, Kreislaufzusammenbrüche und/oder Herzstillstand.
Darauf weisen Expert:innen aus verschiedenen Ländern hin und warnen vor einer eigenmächtigen Einnahme ohne ärztliche Rücksprache beziehungsweise Betreuung. Hierzulande gibt es in den entsprechenden Leitlinien zur Behandlung von Angststörungen zudem keine Empfehlung für Betablocker – weder als Standardtherapie noch als alternative Option.
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