Wie wirksam sind Impfstoffe?
Auch in Apotheken kann geimpft werden. So gehört beispielsweise die Immunisierung gegen Influenza seit rund 2,5 Jahren bekanntlich zur Regelversorgung. Doch sowohl bei Patient:innen als auch bei Impfenden stellt sich mitunter die Frage, wie wirksam beziehungsweise effektiv die verabreichten Impfstoffe sind. Das Robert-Koch-Institut (RKI) liefert die Antwort.
Generell gilt: Die Wirksamkeit einer Vakzine – auch als Impfeffektivität bezeichnet – beschreibt die Wahrscheinlichkeit, mit der diese vor der entsprechenden Erkrankung schützt, so das RKI. Dafür werden die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung unter Geimpften und die einer Erkrankung unter Ungeimpften miteinander verglichen. Grundlage bildet das relative Risiko, das über die Erkrankungsquote von Geimpften geteilt durch die der Ungeimpften ermittelt wird.
Die Impfeffektivität wird dann aus dem Wert 1 abzüglich des relativen Risikos angegeben.
Dazu ein Beispiel: Wird bei einer FSME-Impfung eine Effektivität von 90 Prozent angegeben, bedeutet dies, dass Geimpfte zu 90 Prozent seltener an einer Hirnhautentzündung erkranken als Personen, die nicht immunisiert wurden. In FSME-Gebieten, in denen beispielsweise im Schnitt 20 von 1.000 Menschen erkranken, liegt die Wahrscheinlichkeit bei Ungeimpften demnach am höchsten – sprich bei 20 von 1.000 Menschen –, bei Geimpften sind es hingegen nur zwei von 1.000.
Die Rechnung lautet:
- Erkrankungsquote der Geimpften (= 2/1.000) geteilt durch die der Ungeimpften (= 20/1.000) = 0,1 relatives Risiko
- 1 – 0,1 relatives Risiko = 0,9
- Somit ergibt sich eine Impfeffektivität von 90 Prozent.
10,40 Euro für Grippeimpfung, Ausweitung des Impfangebots?
Übrigens: Seit Anfang des Jahres erhalten Apotheken für die Durchführung und Dokumentation der Grippeimpfung 10,40 Euro, als Verwurfspauschale gelten seit April 0,30 Euro. Einige Apotheken wünschen sich eine Ausweitung des Impfangebotes, beispielsweise auch, um die entsprechenden Räumlichkeiten ganzjährig nutzbar zu machen. Zudem könnte das Impfen laut dem Beratungs- und Forschungsunternehmen May und Bauer sogar lukrativer sein als die Rezeptbelieferung.
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