Zahnschmerzen: CBD statt NSAR?
Zahnschmerzen können verschiedene Ursachen haben und den Alltag stark beeinflussen. Schnelle Schmerzlinderung ist gefragt. Eine Studie zeigt, ob Cannabidiol (CBD) bei akuten Zahnschmerzen eine Alternative zu nicht-opioiden Schmerzmitteln sein kann.
Zahnschmerzen können in der Regel mit der Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika wie Ibuprofen oder dem Pyrazolon Metamizol sowie dem nicht-opioiden Analgetikum Paracetamol gelindert werden. Werden die Wirkstoffe nicht vertragen oder verschaffen keine ausreichende Besserung, kann auf Opioide zurückgegriffen werden. Kann CBD eine Alternative sein? Eine Studie mit 61 Teilnehmenden liefert erste Erkenntnisse.
Die Betroffenen erhielten gegen die akuten Zahnschmerzen entweder Epidiolex: CBD10 (CBD 10 mg/kg), Epidiolex: CBD20 (CBD 20 mg/kg) oder Placebo (1:1-Mischung aus Sesamöl und ORA Sweet-Lösung). Die Einzeldosis wurde als Lösung zum Einnehmen verabreicht und die Proband:innen über einen Zeitraum von drei Stunden beobachtet. Das Ergebnis: Die CBD-Gruppen beschrieben eine signifikante Schmerzlinderung im Vergleich zum Ausgangsschmerz und zur Placebogruppe. In Zahlen: Die maximale Schmerzlinderung betrug 73 Prozent nach 180 Minuten, wobei unter CBD20 eine schnellere Schmerzreduktion erreicht wurde – 15 Minuten im Vergleich zu CBD10 mit 30 Minuten.
Im Vergleich zu Placebo kam es in den CBD-Gruppen häufiger zu Sedierung, Durchfall und Bauchschmerzen. Weitere signifikante psychoaktive oder stimmungsverändernde Wirkungen wurden nicht dokumentiert.
Das Fazit: „Diese randomisierte Studie liefert den ersten klinischen Beweis dafür, dass orales CBD ein wirksames und sicheres Analgetikum gegen Zahnschmerzen sein kann“, so die Studienautor:innen. „Diese Studie zeigte zum ersten Mal, dass reines CBD bei Patienten mit Notfall-Zahnschmerzen eine Analgesie von mehr als 70 % bewirken und ihre Bisskraft während der analgetischen Wirkung erhöhen kann, während gleichzeitig ein sicheres Arzneimittelprofil mit minimalen Nebenwirkungen erhalten bleibt.“
CBD besitzt im Gegensatz zu Tetrahydrocannabinol (THC) keine berauschenden Eigenschaften, auch wenn die Wirkung über das körpereigene Endocannabinoidsystem (ECS) entfaltet wird. Medizinische Einsatzgebiete sind unter anderem Angststörungen, Entzündungen, Schmerzen, Appetitlosigkeit oder Epilepsie.
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