Wohlfühlfaktor als K.o.-Kriterium für beruflichen Erfolg
Ein gutes Arbeitsklima wünscht sich fast jede/r PTA. Denn wenn schon die äußeren Herausforderungen wie Lieferengpässe, Honorarkürzungen und Spar-Politik auf die Stimmung drücken, soll wenigstens die „Chemie“ im Team stimmen. Und das zahlt sich aus: Der Wohlfühlfaktor spielt eine wichtige Rolle für den Betriebserfolg.
Nette Kolleg:innen, keine Angst vor Fehlern, freundliche Kund:innen und ein/e gelassene/r Chef:in: Es gibt viele Faktoren, die das Arbeitsklima beeinflussen. Hinzu kommen noch die eigentlichen Aufgaben und der damit verbundene Workload, die sich auf den Wohlfühlfaktor auswirken. Dabei zeigt sich: Je höher dieser ist, desto erfolgreicher sind Arbeitgebende beziehungsweise der Betrieb, wie aktuelle Umfrageergebnisse zeigen. Das Problem: Nur wenige Chef:innen setzen sich für das Wohlbefinden ihrer Angestellten ein.
Wohlfühlfaktor beeinflusst Betriebserfolg
Der Reihe nach. Je wohler sich Beschäftigte fühlen, desto erfolgreicher sind sie und damit auch ihr Betrieb. Das ist das zentrale Ergebnis der „Wellbeing Studie“ des Beratungs- und Dienstleistungsunternehmens Aon. Dafür wurden in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsunternehmen IPSOS 1.138 Unternehmen in 46 Ländern befragt. Demnach kann ein hoher Wohlfühlfaktor der Beschäftigten die Betriebsleistung um mindestens 11 und bis zu 55 Prozent steigern. Mehr noch: Auch die Gewinnung von Personal sowie das Erreichen finanzieller Ziele wird dadurch unterstützt.
Das Problem: Zwar sehen viele Arbeitgebende im Wohlfühlfaktor ihrer Angestellten eine hohe Priorität, allerdings macht sich nur jedes dritte Unternehmen hierzulande auch dafür stark. Kein Wunder, dass beinahe jede/r dritte Angestellte den Wohlfühlfaktor im eigenen Betrieb nur als durchschnittlich oder sogar als schlecht bewertet, während sich nur jede/r Siebte wohlfühlt – zumindest in Deutschland. Denn im EU-Vergleich freut sich knapp die Hälfte der Beschäftigten über einen hohen Wohlfühlfaktor. Das wirkt sich auch auf die Bindung zum Betrieb aus. So hat hierzulande nur eine/r von vier Mitarbeitenden ein hohes Zugehörigkeitsgefühl zum/zur eigenen Arbeitgeber:in. Und auch in Sachen Resilienz, also der psychischen Widerstandskraft, gibt es Nachholbedarf.
Wohlbefinden von Angestellten: Mehr Gehalt reicht nicht
Aber wie kann der Wohlfühlfaktor von Beschäftigten gesteigert werden? Fest steht laut Studie: Es braucht mehr als ein besseres Gehalt. Denn neben finanziellen Aspekten müssten auch berufliche, physische und psychische Dimensionen beachtet werden. So genießt die mentale Gesundheit für zwei Drittel der Befragten einen hohen Stellenwert. Betriebe setzen dagegen aktuell vor allem auf die Förderung der physischen Gesundheit. Ein Großteil der Arbeitgebenden versucht zudem, den Wohlfühlfaktor im sozialen Bereich durch mehr Flexibilität bei den Arbeitszeiten, Teamevents und Co. zu steigern.
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