FFP2-Masken gehören zum Alltag. Obwohl es sich in der Regel um Einmalprodukte handelt, kommen die Schutzmasken im privaten Bereich meist über mehrere Tage zum Einsatz. Aber schützen die Masken bei mehrmaligem Gebrauch noch so gut wie beim ersten Tragen? Der Frage ist die Hochschule München nachgegangen und liefert die Antwort.
Immer wieder wurde über die Wiederverwendung von FFP2-Masken diskutiert, von Mikrowelle über Backofen und Waschmaschine waren verschiedene Möglichkeiten zur Aufbereitung dabei. Die Fachhochschule Münster hat eine Infobroschüre zu den Möglichkeiten und Grenzen der eigenverantwortlichen Wiederverwendung von FFP2-Masken für den Privatgebrauch erstellt und jetzt hat die Hochschule München 15 handelsübliche FFP2-Masken auf Filterwirkung und Atemkomfort in einer 22-Stunden-Gebrauchssimulation untersucht. Schützt eine mehrmals verwendete FFP2-Maske genauso gut vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus wie beim ersten Tragen?
Mithilfe eines speziellen Beatmungssimulators wurde eine Gebrauchssimulation durchgeführt und Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Druck und Atemzeitvolumen der menschlichen Atmung bei leichter körperlicher Belastung exakt nachgebildet. Jede der 15 FFP2-Masken wurde für zwölf Stunden mit dem Beatmungssimulator „beatmet” und anschließend für 60 Minuten in einen Trockenofen bei 80 Grad gelegt, beschreibt das HM-Forschungsteam den Ablauf. Anschließend wurde die Maske für weitere zehn Stunden an den Beatmungssimulator angeschlossen und einer zweiten Wärmebehandlung im Trockenofen unterzogen. Die Prüfung der Masken auf Filterleistung und Atemwiderstand erfolgte in Zusammenarbeit mit der ift Rosenheim, teilen die Forscher:innen mit. Das ift ist ein international akkreditiertes und notifiziertes Prüflabor für FFP2-Masken.
Und das ist das Ergebnis: Acht der 15 FFP2-Masken zeigten aufgrund der Gebrauchssimulation eine Abnahme der Filterleistung. Aber: Die gemessenen Werte lagen noch im vorgeschriebenen Normbereich gemäß DIN EN 149:2009-08. Ein Masken-Modell konnte allerdings weder im neuen Zustand noch nach der Gebrauchssimulation die Norm erfüllen. „Solche Masken dürften eigentlich gar nicht erst in den Handel kommen“ kritisiert der wissenschaftliche Projektleiter und Professor für Medizintechnik Christian Schwarzbauer.
Nicht nur die Filterleistung, sondern auch der Atemwiderstand verringerte sich im Zuge der Gebrauchssimulation. „Die Masken bieten dadurch etwas mehr Atemkomfort, ansonsten ist das aber unproblematisch, da die Schutzwirkung trotzdem gegeben ist“, sagt Schwarzbauer.
Das Fazit: „Fast alle FFP-2 Masken bieten wirksamen Schutz auch bei mehrfachem Tragen.“ Zwölf der 15 untersuchten FFP2-Masken haben den Labortest bestanden – zwei erfüllten nicht einmal im fabrikneuen Zustand die Anforderungen der Norm. „Wird eine FFP2- Maske nur für wenige Stunden am Tag bei moderater körperlicher Aktivität getragen, dann sehe ich hinsichtlich der Schutzwirkung und des Atemkomforts kein Problem, wenn diese Maske an mehreren Tagen wiederverwendet wird,“ sagt Schwarzbauer. „Aus hygienischen Gründen sollte man die Maske nach dem Tragen aber nicht einfach in die Tasche stecken, sondern zum Trocknen aufhängen.“
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