WHO: Diabetes führt immer häufiger zum Tod
Diabetes gilt längst als Volkskrankheit. Allein in Deutschland leben aktuell rund acht Millionen Patient*innen sowie viele weitere, die noch nichts von ihrer Erkrankung wissen. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zählt Diabetes inzwischen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Der traurige Spitzenreiter bleibt jedoch unverändert.
Die WHO hat ihren Globalen Gesundheitsreport 2019 veröffentlicht. Darin betrachtet die Organisation unter anderem die weltweite Gesundheitslage der Bevölkerung sowie die Lebenserwartung. Letztere hat sich im Vergleich zum Jahr 2000 positiv entwickelt. So leben Menschen im Schnitt bis zu sechs Jahre länger (73 Jahre) als noch vor 19 Jahren (67 Jahre). Problematisch ist allerdings, dass sich dabei der Gesundheitszustand oftmals verschlechtert.
WHO: Zahl der Diabetes-Toten steigt, Männer besonders betroffen
Auch die weltweiten Todesfälle finden im WHO-Bericht Berücksichtigung. Hierbei wird deutlich, dass Herzerkrankungen seit knapp 20 Jahren die weltweit häufigste Todesursache sind. Im vergangenen Jahr sind daran jedoch mit insgesamt fast neun Millionen Menschen noch mehr gestorben als jemals zuvor. Inzwischen stirbt etwa jede sechste Person an einem Herzleiden, wobei die Sterberate in Europa laut dem Bericht leicht rückläufig ist.
Ganz anders sieht es laut der WHO bei Diabetes aus: So leiden immer mehr Menschen an der Erkrankung, die auch immer häufiger zum Tod führt. Seit 2000 ist die Sterberate weltweit um 70 Prozent gestiegen, wobei der Anstieg bei Männern mit 80 Prozent noch deutlicher ist.
Fortschritte bei Atemwegserkrankungen und HIV/AIDS
Anders als Männer sind Frauen der WHO zufolge nicht von Diabetes, sondern häufiger von einem Demenzbedingten Tod betroffen. Während die Zahl der Todesfälle durch Alzheimer und Demenz 2019 allgemein angestiegen ist, machen Frauen allein 65 Prozent davon aus. Sowohl in Europa als auch in den USA sind Demenzerkrankungen inzwischen die dritthäufigste Todesursache.
Auf Platz vier folgen Pneumonie und Erkrankungen der unteren Atemwege. Das Erfreuliche: Diese Krankheiten forderten im Vergleich zum Jahr 2000 insgesamt weniger Todesopfer. Das gilt auch für HIV/AIDS. Hierbei gab es laut der Weltgesundheitsorganisation in den vergangenen Jahren große Fortschritte in Sachen Therapie sowie Prävention – das gilt jedoch nur für einige Regionen der Welt. So belegt HIV/AIDS weltweit „nur“ noch Platz 19 bei den Todesursachen, in Afrika dagegen Platz vier. Hinzu kommt, dass die Zahl der HIV-Neuionfektionen allein in Deutschland zuletzt wieder angestiegen ist.
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