Wenn der/die Chef:in das Gehaltsplus ablehnt: Das sind die Konter
In den Apotheken geht der Fachkräftemangel um. Für dich als PTA bedeutet das nicht nur Mehrarbeit, sondern auch eine Gelegenheit, dich für mehr Geld stark zu machen. Immerhin hilfst du dabei, den Personalmangel abzufedern und die Apothekenleitung kann es sich eigentlich nicht leisten, dich zu verlieren. Doch was tun, wenn der/die Chef:in ein Gehaltsplus ablehnt? Es kommt auf die Gründe für das Nein an. Hier kommen einige Beispiele, wie du kontern kannst.
Schon wieder? Ja!
Äußerst du gegenüber dem/der Chef:in, dass du dir mehr Geld wünschst, antwortet er/sie häufig darauf, dass du erst vor Kurzem – beispielsweise im letzten Jahr – eine Gehaltserhöhung bekommen hast. Das mag zwar stimmen, ist aber kein Grund dafür, den Lohn nicht noch einmal aufzustocken. Lass dich davon also nicht aus der Ruhe bringen und verweise stattdessen darauf, welche Extraleistungen du seitdem erbracht und wie viel Verantwortung du übernommen hast. Schließlich geht es nicht mehr um deine früheren Leistungen, sondern die aktuellen.
Vergleich mit Kolleg:innen? Es geht um dich!
Hinzukommt, dass der/die Chef:in ein Gehaltsplus oftmals ablehnt, weil er/sie dann den Kolleg:innen ebenfalls mehr zahlen müsste, um gerecht zu bleiben. Damit musst du dich nicht zufriedengeben, immerhin verhandelt jede/r Mitarbeiter:in für sich selbst und es geht um deine Liestungen, nicht um die der Kolleg:innen. Genau dies solltest du der Apothekenleitung auch mitteilen und zudem darauf hinweisen, dass du die Verhandlung vertraulich behandeln wirst. Auch Sätze wie „Sie bekommen schon mehr als für die Position üblich ist“ musst du nicht so hinnehmen. Selbst wenn dies zutrifft, solltest du darauf hinweisen, dass deine Qualifikationen und/oder Leistungen dies und eine weitere Erhöhung rechtfertigen.
Kein Geld mehr übrig
Angesichts der steigenden Preise und des höheren Kassenabschlags ist eine Aufstockung des Gehalts für viele Apothekenleitungen nicht zu stemmen. In diesem Fall sind Verständnis und Einsicht gefragt – allerdings in Maßen. Denn eine angespannte finanzielle Lage der Apotheke bedeutet nicht, dass du komplett leer ausgehen musst. Bitte den/die Vorgesetzte daher, dir mögliche Alternativen zu mehr Geld vorzuschlagen und habe auch selbst schon Ideen im Gepäck. So kannst du beispielsweise flexiblere Arbeitszeiten oder einen zusätzlichen Urlaubstag aushandeln.
Keine Chance für Zweifel
Und dann ist da noch die Sache mit dem Zweifeln. Mitunter versucht der/die Vorgesetzte, die Gehaltserhöhung zu vermeiden, indem er/sie dich verunsichert und dir beispielsweise deine Fehler der letzten Wochen/Monate aufzählt und dann danach fragt, ob du angesichts dessen wirklich mehr Geld verdient hast. Jetzt ist Durchatmen angesagt. Stehe zu deinen Fehlern, aber betone auch, dass du daraus gelernt hast und du weitere Misserfolge durch deinen besonderen Einsatz verhindern konntest. Stelle außerdem einmal mehr klar, dass du der Apotheke durch deine Leistungen Vorteile gebracht hast und dir in puncto Gehaltsplus sicher bist.
Achtung: Bleibt der/die Chef:in bei seinem/ihrem Nein, solltest du dies zunächst akzeptieren und dir in Ruhe Gedanken machen, wie es für dich weitergehen soll. Denn mit deinem Weggang zu drohen, kann dazu führen, dass die Apothekenleitung dir mit der Kündigung zuvorkommt.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Lauterbach: Neue Vorschläge für Cannabis-Gesetz in Kürze
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat neue Vorschläge für die geplante Cannabis-Legalisierung angekündigt. Man sei bei dem Gesetz auf einem guten Weg …
Kassenabschlag kostet im Februar 500 Euro pro Apotheke
Seit fast zwei Monaten greift das Spargesetz, genau das Gesetz zur finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Finanzstabilisierungsgesetz). Apotheken zahlen dadurch …
Corona-Sonderregeln laufen aus: Was gilt nach Ostern?
Einige Corona-Sonderregeln laufen in Kürze aus, einige wurden verlängert und für einige gibt es noch keine Lösung. Wir geben dir …