„Kolleg:in dringend gesucht“ – in vielen Branchen stehen Sätze wie dieser an der Tagesordnung. Stichwort Fachkräftemangel. Auch Apotheken sind betroffen. Bei zwei von drei Kolleg:innen gibt es derzeit unbesetzte Stellen, zeigt eine aposcope-Befragung. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Aber was hilft gegen den Fachkräftemangel? Die Lösung lautet Weiterbildung.
Unbesetzte Stellen, wechselfreudige Kolleg:innen und kranlheitsbedingte Ausfälle: Der Personalmangel macht nicht nur den Apotheken zu schaffen. Denn qualifizierte Nachwuchskräfte fehlen meist. Aber was lässt sich gegen den Fachkräftemangel unternehmen? Das wollte das ifo-Institut in seinem Bildungsbarometer wissen und befragte 4.000 Bürger:innen dazu. Die Frage lautete: „Was ist die am besten geeignete Maßnahme zur Reduzierung des Fachkräftemangels?“
Selbst mehr arbeiten, um die fehlenden Kolleg:innen „auszugleichen“? Das ist für den Großteil ein No-Go. Demnach möchte nur ein kleiner Teil die Wochenarbeitszeit für Männer (3 Prozent) oder Frauen (2 Prozent) aufstocken oder gar den Rentenbeginn nach hinten verschieben (3 Prozent). Dabei ist Mehrarbeit in vielen vom Fachkräftemangel betroffenen Apotheken an der Tagesordnung. Demnach stehen für sechs von zehn befragten Apothekenmitarbeiter:innen, deren Apotheke unter Personalmangel leidet, Überstunden an.
Weiterbildung als Lösung gegen Fachkräftemangel
Eine weitere Lösung für den Fachkräftemangel wäre, die Lücken über Mitarbeiter:innen aus dem EU-Ausland oder anderen Staaten zu schließen. So bietet beispielsweise die Völker-Schule Osnabrück PTA aus dem Ausland die Möglichkeit eines kostenlosen Anerkennungskurses im Rahmen des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“, das durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales sowie den Europäischen Sozialfonds gefördert sowie durch das Land Niedersachsen kofinanziert wird. Geht es nach den Befragten der ifo-Studie, ist dies jedoch nicht der favorisierte Weg, um dem Personalmangel beizukommen.
Stattdessen sind sich mehr als drei Viertel einig: Maßnahmen der Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung sollen das Problem lösen. Demnach sollten beispielsweise Langzeitarbeitsuchende wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden, verbesserte Ausbildungsmöglichkeiten müssen her und generell sollte es Weiterbildungsmöglichkeiten für alle Arbeitnehmer:innen geben.
Das sieht auch DGB-Chef:in Anja Piel so. Ihr zufolge ist es nämlich kein Hexenwerk, Fachkräfte zu gewinnen. „Die Bundesregierung muss jetzt alle Register in der Arbeitsmarktpolitik ziehen, damit die Bundesagentur für Arbeit dem Fachkräftemangel wirkungsvolle Instrumente entgegensetzen kann.“ Die Lösung: Mehr Aus- und Weiterbildung, gute Arbeitsbedingungen, tarifliche Löhne, bessere Vereinbarkeit von Leben, Familie und Arbeit. Dafür seien auch die Arbeitgeber:innen in der Pflicht.
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