Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat erneut vor einem kontaminierten Medikament aus Indien gewarnt. In einer Probe des im Irak verkauften Hustensirups seien Toxine gefunden worden, teilte die WHO mit. Das Produkt könne möglicherweise zum Tod führen, hieß es weiter. In den vergangenen Monaten hatte die WHO mehrfach Warnungen zu Arzneimitteln indischer Pharmahersteller erstellt. In Europa erhältliche Produkte waren bisher nicht betroffen.
Indien ist als Apotheke der Welt bekannt und stellt viele Medikamente kostengünstig besonders für ärmere Länder her. Doch der Ruf der Pharmaindustrie des Landes hat zuletzt gelitten, besonders nachdem Hustensirup zweier indischer Unternehmen mit dem Tod von mehr als 60 Kindern in Gambia im Oktober und 19 Kindern in Usbekistan im Dezember 2022 in Verbindung gebracht worden war.
Inzwischen hat die indische Regierung die Exportregeln für Hustensäfte verschärft. Pharmaunternehmen müssen solche Produkte in staatlich zugelassenen Laboren testen lassen und ein Analysezertifikat erhalten, bevor sie exportieren dürfen, hieß es vom Gesundheitsministerium in Neu Delhi.
Den nun beanstandeten Hustensirup hatten irakische Gesundheitsbehörden vom Markt genommen und der WHO gemeldet, wie die staatliche Nachrichtenagentur INA bereits vergangene Woche berichtete. Das Medikament entsprach demnach nicht den irakischen Gesundheitsstandards. Proben wurden zur Untersuchung ins Labor geschickt. Ob bereits Menschen zu Schaden gekommen sind, war zunächst nicht bekannt.
Mehr aus dieser Kategorie
Tilidin und Methylphenidat: Angestellte soll BtM aus Apotheke abgezweigt haben
Insgesamt 14 Mal soll sich eine Angestellte in einer Apotheke in Barmstedt bei Elmshorn widerrechtlich Betäubungsmittel (BtM) verschafft haben, und …
Sonderzahlung: Neue Vorgaben zum Kürzen
In einer Woche ist es so weit: Der neue Bundesrahmentarifvertrag (BRTV), auf den sich die Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher …
Notfallreform: Die zweite Offizin kommt
Das Kabinett hat die Notfallreform beschlossen. Mit Folgen für die Apotheken: Die sind nicht nur Teil der Notfallversorgung in den …