Das Hin und Her beim Corona-Impfstoff von AstraZeneca geht in eine neue Runde. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt nun allen Personen mit einer Vaxzevria-Erstimpfung ein heterologes Impfschema. Grund dafür sei die Ausbreitung der Delta-Mutation.
Die Delta-Mutation des Coronavirus breitet sich auch hierzulande immer weiter aus und macht laut aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts bereits mehr als ein Drittel aller Neuinfektionen (37 Prozent) aus. Die gute Nachricht: Eine vollständige Impfung bietet nach derzeitigem Stand einen guten Schutz gegen schwere Verläufe. Bei Vaxzevria (AstraZeneca) ist dieser allerdings geringer als bei den mRNA-Impfstoffen Comirnaty (BioNTech) und Spikevax (Moderna) – oder einer Kombination aus beiden Vakzin-Arten.
Dies hat die STIKO zum Anlass genommen, ihre Impfempfehlung anzupassen. Statt eines homologen Impfschemas raten die Expert:innen bei einer Vaxzevria-Erstimpfung nun ausnahmslos zu einer heterologen Impfserie. „Nach aktuellen Studienergebnissen ist die Immunantwort nach heterologem Impfschema (Vaxzevria/mRNA-Impfstoff) der Immunantwort nach homologer Vaxzevria-Impfserie (2 Impfstoffdosen Vaxzevria) deutlich überlegen. Vorbehaltlich der Rückmeldungen aus dem noch zu eröffnenden Stellungnahmeverfahren empfiehlt die STIKO daher für Personen, die Vaxzevria als 1. Impfstoffdosis erhalten haben, unabhängig vom Alter einen mRNA-Impfstoff als 2. Impfstoffdosis“, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Abstand zwischen erster und zweiter Dosis sollte bei heterologen Impfungen mindestens vier Wochen betragen, so die Expert:innen. Bisher galt die Empfehlung zu einer Kreuzimpfung nur für Personen unter 60 Jahren, die Vaxzevria als Erstimpfung erhalten hatten.
Die STIKO weist außerdem darauf hin, bei allen anfallenden Zweitimpfungen das vorgegebene Intervall einzuhalten – das gilt auch für homologe Impfserien mit einer mRNA-Vakzine. Für Letztere gilt dabei ein Abstand von drei bis sechs Wochen (Comirnaty) beziehungsweise vier bis sechs Wochen (Spikevax).
Der Impfstoff von AstraZeneca wurde zu Beginn der Impfkampagne zunächst nur für Menschen unter 65 Jahren empfohlen. Inzwischen soll die Vakzine vorrangig Personen über 60 Jahren verabreicht werden. Jüngere können nach ärztlichem Ermessen und individueller Risikoakzeptanz jedoch weiterhin immunisiert werden. Hintergrund für die angepasste Empfehlung war das Auftreten seltener Fälle von Thrombosen mit Thrombozytopenien.
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