Die Corona-Pandemie verlangt medizinischem Personal, Pflegekräften und Apothekenteams derzeit alles ab. In vielen Apotheken brennt bereits buchstäblich die Hütte, da sie mit Personalausfällen, Kundenansturm und Lieferengpässen zu kämpfen haben. Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden (BPhD) hat die Aktion #ApothekenHelfen ins Leben gerufen, um Apothekenteams zu entlasten.
Als systemrelevante Berufsgruppe gilt für Apothekenteams in der aktuellen Situation rund um das neuartige Coronavirus derzeit die höchste Alarmbereitschaft. Denn Apotheken müssen und wollen weiterhin für die Bevölkerung da sein – trotz Personalsorgen und mitunter enormer Belastung. Die Offizinen können aktuell jede Hilfe gut gebrauchen. Da kommt die Initiative des BPhD genau richtig. Der Verband hat unter dem Titel #ApothekenHelfen eine Plattform (apothekenhelfen.bphd.de) gestartet, die hilfsbedürftigen Apotheken hilfswillige Pharmaziestudenten vermitteln soll.
Wie funktioniert die Aktion #ApothekenHelfen?
Die Plattform #ApothekenHelfen wird sowohl von Apotheken als auch von Studierenden genutzt. Hilfesuchende Apotheken können sich dort eintragen und um Unterstützung bitten. „Apotheken können auf der Website unkompliziert ein Gesuch erstellen. Dort beschreiben sie kurz das Tätigkeitsfeld und gewünschte Anforderungen, wie beispielsweise den Besitz eines Führerscheins für Botendienste“, so der Verband. Alle Gesuche werden in einem Register aufgenommen.
Studierende, die ihre Hilfe anbieten möchten, suchen sich auf der Plattform aus dem Register eine für sie geeignete Apotheke heraus und kontaktieren diese. Um die Unterstützung auch aus bürokratischer Sicht so unkompliziert wie möglich zu machen, stellt die Apothekengewerkschaft Adexa einen Musterarbeitsvertrag zur Verfügung, den beide Seiten ausfüllen müssen.
Übrigens: Auch im Hinblick auf die Vereinbarkeit mit BAföG gibt es gute Nachrichten: „Wer mit anpackt im Kampf gegen das Virus, dem wird seine Entlohnung, die er dafür bekommt, nicht auf das BAföG angerechnet“, teilte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Rahmen einer Pressekonferenz mit.
Warum geht es bei der Aktion?
„Wir Studierende können das Gesundheitssystem unterstützen und in den Apotheken aushelfen: Daher ruft der BPhD die Pharmaziestudierenden in Deutschland dazu auf, die Apothekerinnen und Apotheker in der Bewältigung ihrer Tätigkeit und der pharmazeutischen Versorgung der Bevölkerung zu unterstützen“, heißt es von Seiten des Verbandes. Daher können sich Studierende über die Plattform als freiwillige Helfer*innen melden, um die Apothekenteams bei ihrer Arbeit zu unterstützen.
BPhD-Präsidentin Laura Weiß fügt hinzu: „Als zukünftige Gesundheitsberufler möchten wir nicht tatenlos zu Hause bleiben, wenn wir die Apotheken und ihre Mitarbeitenden sinnvoll entlasten können”. Ihr zufolge gibt es viele Tätigkeiten in der Offizin, bei denen die Studierenden zur Hand gehen könnten, beispielsweise in der Rezeptur oder als Unterstützung beim Botendienst. Hierbei komme es natürlich immer darauf an, in welchem Studienabschnitt sich die Freiwilligen aktuell befinden.
Wir finden, eine tolle Aktion für alle Apothekenteams, die aktuell gar nicht genug Support bekommen können. Ähnliche Initiativen gibt es auch in unseren Nachbarländern Schweiz und Österreich.
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