Vier von zehn Eltern im Job diskriminiert
Ferien, Kita geschlossen, Krankheit: Kinder können im Beruf zum Streitthema werden. Denn sobald Nachwuchs da ist, ist die Flexibilität einiger Kolleg:innen eingeschränkt. Ausbaden muss dies der Rest des Teams, sodass kinderlose PTA des Öfteren zurückstecken müssen. Und das sorgt für Spannungen. Vier von zehn Eltern werden im Job diskriminiert.
Dass vor allem Frauen durch die Entscheidung für ein Baby oftmals einen Karriereknick hinnehmen müssen, ist längst bekannt. Doch auch Männer werden im Zusammenhang mit der Elternschaft im Job diskriminiert. Vor allem die Elternzeit bei Vätern stößt noch immer auf Unverständnis, wie eine Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes unter 2.500 Elternteilen zeigt.
Von vorn. Kündigt sich Nachwuchs an, bedeutet das einige Änderungen im Berufsleben. Stichworte Beschäftigungsverbot, Mutterschutz und Elternzeit. Bei Chef:innen und Kolleg:innen stößt dies nicht immer auf offene Ohren. Im Gegenteil. 41 Prozent der Eltern wurden durch das Mutter-/Vatersein im Job diskriminiert – mindestens einmal. Negative Erfahrungen zeigen sich dabei bereits mit Verkünden der Schwangerschaft, und zwar bei knapp drei Viertel der Mütter und rund jedem zweiten Vater. Neben abfälligen Bemerkungen macht sich die Abneigung vor allem darin bemerkbar, dass werdenden Eltern weniger zugetraut wird und sie bei Beförderungen zunehmend übergangen werden.
Negative Kommentare und Jobverlust: Eltern im Job diskriminiert
Während Frauen in dieser Phase stärker betroffen sind, ist es bei der Frage nach Elternzeit andersherum. Demnach muss sich beinahe jeder dritte Vater mit negativen Kommentaren bei der Arbeit auseinandersetzen, wenn er verkündet, zugunsten der Familie im Beruf kürzertreten beziehungsweise eine Auszeit einlegen zu wollen. Jeder Fünfte fühlt sich außerdem unter Druck gesetzt, doch auf die Elternzeit zu verzichten.
Und auch nach der Rückkehr an den Arbeitsplatz werden Eltern oftmals weiter diskriminiert. Zwei Drittel machen der Umfrage zufolge mindestens eine negative Erfahrung im Beruf, darunter soziale und finanzielle Nachteile. Hinzu kommt, dass die Familienfreundlichkeit vielfach zu wünschen übriglässt.
Doch damit nicht genug: Einigen Beschäftigten droht sogar der Jobverlust. Liegt beispielsweise ein befristeter Arbeitsvertrag vor, berichtet jede zweite Mutter, dass dieser im Zusammenhang mit der Familiengründung nicht verlängert wurde. Angesprochen werden die Probleme jedoch nicht immer. Jedes vierte Elternteil unternimmt nichts gegen die Diskriminierung.
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