An einer Teilzeitstelle führt für viele Beschäftigte kein Weg vorbei, denn der Wunsch nach weniger Arbeit und mehr Freizeit ist groß. Jede/r Vierte verkürzt die Arbeitszeit sogar auf maximal 30 Wochenstunden.
Die Rufe nach einer Vier-Tage-Woche werden hierzulande immer lauter. So sprechen sich mehr als acht von zehn Vollzeitkräften dafür aus, nur noch vier anstelle von fünf Tagen zu arbeiten – ein Großteil ist zudem für einen vollen Lohnausgleich. Denn bei weniger Arbeit bleibt mehr Zeit für Hobbies, Sport, Erholung, Familie und Co.
Kein Wunder, dass sich schon jetzt ein Teil der Arbeitnehmenden für eine verkürzte Arbeitszeit entscheidet – auch unter den Apothekenangestellten. Demnach arbeitet hierzulande jede/r vierte Erwerbstätige maximal 30 Wochenstunden, wie Daten des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) zeigen. Das Problem: Der Fachkräftemangel wird sich in den nächsten Jahren weiter verschärfen. Die Lösung: Mehr statt weniger arbeiten?
Verkürzte Arbeitszeit bei Angestellten beliebt
„25 Prozent der Erwerbstätigen arbeiten höchstens 30 Stunden pro Woche“, lautet das Kernergebnis der einer interaktiven Karte, die das IW auf Basis einer Langzeiterhebung mit jährlich rund 30.000 Befragten erstellt hat. Berücksichtigt wurden die tatsächlich geleisteten Wochenarbeitsstunden einschließlich Überstunden von abhängig Beschäftigten. Zwar sei die 40-Stunden-Woche hierzulande weiterhin der Standard, doch ein größerer Teil der Beschäftigten arbeitet weniger statt mehr. Stichwort Teilzeit. Bei Frauen liegt die Beschäftigungszeit im Median nur bei 35 Wochenstunden, doch rund jede zweite Angestellte arbeitet weniger – und zwar auch ohne Kinder.
Bye bye, Vier-Tage-Woche?
Die Gründe für eine verkürzte Arbeitszeit sind vielfältig – allem voran geht es um eine bessere Work-Life-Balance. Das Problem: „Bis 2030 erreichen knapp neun Millionen Menschen das Rentenalter – für sie rücken nur sechs Millionen Menschen nach.“ Um diese Lücke zu schließen, brauche es unter anderem mehr Vollzeitkräfte, so die Forderung des IW-Experten Holger Schäfer.
„Die Ausweitung der Arbeitszeit ist neben der Erhöhung der Erwerbsbeteiligung eine wichtige Stellschraube für die Bewältigung des demografischen Wandels am Arbeitsmarkt.“ Die Politik müsse dafür entsprechende Anreize schaffen. Eine Vier-Tage-Woche helfe dagegen niemandem weiter.
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