Vergiftung bei Kindern: Medizinkohle für leichte Fälle
So vorsichtig Eltern auch sind: Es kann vorkommen, dass kleine Kinder etwas Giftiges zu sich nehmen. In leichten Fällen hilft dann medizinische Kohle.
Zack, hat das Kind die dunklen Beeren der Efeupflanze für sich entdeckt und einige davon geschluckt: Trotz aller Vorsicht kommt es bei kleinen Kindern rasch zu Vergiftungsunfällen – nicht nur durch Garten- oder Zimmerpflanzen, sondern auch durch Medikamente oder Kosmetika.
Bei Vergiftungen kann medizinische Kohle eine wirksame Erste-Hilfe-Maßnahme sein. Daher ist es für Familien ratsam, ihre Hausapotheke damit auszustatten. Darauf weist die Aktion Das sichere Haus (DSH) hin. Allerdings gilt das nur für leichte Vergiftungsfälle, die Eltern etwa an Blässe oder einer leichten Übelkeit erkennen.
Die Kohle hat die Eigenschaft, das Gift zu binden. Auf diesem Wege kann es drei bis vier Stunden nach der Einnahme zusammen mit der Kohle ausgeschieden werden. Angerührt wird die Kohle in Wasser.
Medizinische Kohle wird in zwei Formen angeboten: als Tabletten und als Granulat. Tabletten werden zerdrückt und in Wasser aufgeschwemmt. Granulat wird mit Wasser versetzt und geschüttelt. Die optimale Menge Medizinkohle leitet sich aus dem Körpergewicht des Kindes ab. Die Aktion Das sichere Haus rät zu einem Gramm Kohle pro Kilogramm Körpergewicht.
Es lassen sich jedoch längst nicht alle Vergiftungsfälle durch medizinische Kohle behandeln. Bei starken Symptomen wie heftiger Übelkeit oder Benommenheit sollten Eltern nicht scheuen, den Notruf zu wählen oder eine Arztpraxis oder Klinik aufzusuchen.
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