Was tun, wenn …?: Vergiftungs-App vom BfR liefert Handlungstipps
„Kindermund tut Wahrheit kund“ – und verschlingt so einiges, was gar nicht hineingehört. Denn beim Spielen und Erkunden landet praktisch alles im Mund, was die Kleinen in die Finger bekommen. Das kann jedoch zur Gefahr werden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) liefert mit seiner Vergiftungs-App Tipps, was im Fall der Fälle zu tun ist.
Ob Arzneimittel, Spielsachen, Putzmittel oder Haushaltsgegenstände: Kinder können den Haushalt ganz schön auf den Kopf stellen. Denn einmal kurz nicht aufgepasst und schon haben die Kleinen Medikamente und Co. verschluckt. Dann heißt es: Sofort mögliche Reste aus dem Mund entfernen und nachspülen. In einigen Fällen reicht das jedoch nicht aus. Doch bei welchen Inhaltsstoffen droht ernste Gefahr und was ist im Fall der Fälle zu tun? Das BfR bringt Licht ins Dunkel und stellt eine eigene Vergiftungs-App speziell für Unfälle bei Kindern bereit. „Die App wurde als Informations- und Nachschlagewerk für Vergiftungsunfälle bei Kindern und für deren Vermeidung entwickelt“, heißt es vom BfR.
In der App finden Eltern, Großeltern und Co. eine umfangreiche Liste von Vergiftungsrisiken in Haushalt und Garten. Denn Gefahren lauern nahezu überall. Mehr noch: Die Expert:innen vom BfR liefern auch konkrete Tipps zur Ersten Hilfe, nähere Informationen zu Inhaltsstoffen und möglichen Vergiftungssymptomen.
Neben der Gesamtliste wurden die Gefahrenquellen zur schnellen Übersicht noch einmal in die Kategorien „Pflanzen“, „Haushalt“ und „Medikamente“ aufgeteilt. Denn auch im Freien kann das Risiko einer Vergiftung bestehen, beispielsweise in Form von Pflanzen wie Herbstzeitlose, Stechapfel und Co., die in den Mund genommen und verschluckt werden. Damit gefährliche Pflanzen schnell erkannt und Vergiftungsunfälle verhindert werden können, findet sich in der Vergiftungs-App daher auch eine Übersicht mitsamt Erscheinungsbild, einer Kurzinformation und Hinweisen, wann Hilfe gerufen werden sollte.
Für den Ernstfall ermöglicht die App außerdem einen direkten Kontakt zum Giftnotruf beziehungsweise zum für das Bundesland zuständigen Giftinformationszentrum.
Damit es erst gar nicht dazu kommt, erhalten Nutzer:innen außerdem Hinweise, wie sie ihren Haushalt kindersicher machen und bei welchen Stoffen besondere Vorsicht geboten ist. Die App steht Verbraucher:innen kostenlos zur Verfügung und kann nach dem Download auch ohne Internetzugang genutzt werden.
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