Unzufriedenheit in der Apotheke: Ansprechen – aber wie?
In der Apotheke ist nicht immer alles eitel Sonnenschein. Im Gegenteil. Bei vielen Kolleg:innen macht sich Frust breit. Das A und O bei Unzufriedenheit in der Apotheke lautet Ansprechen. Aber was ist dabei wichtig?
Zwei Drittel der Apotheken kämpfen mit unbesetzten Stellen, wie eine aposcope-Befragung gezeigt hat. Die Folge: Personalmangel. Und der wird oftmals mit Überstunden kompensiert. Denn neben immer neuen Aufgaben – Stichwort pharmazeutische Dienstleistungen – warten auch noch die gewohnten Todos, die erledigt werden müssen. Und das alles für ein nicht gerade üppiges Gehalt.
Kein Wunder, dass sich bei vielen Kolleg:innen Unzufriedenheit in der Apotheke breit macht. Ist dies der Fall, gibt es drei Möglichkeiten, damit umzugehen. Entweder du findest dich damit ab und akzeptierst die Umstände, du streichst die Segel und hoffst auf mehr Glück in einer anderen Apotheke oder du sprichst die Probleme bei dem/der Chef:in an. Doch genau davor haben viele Angestellte laut einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes Angst. Wie fängst du das Thema am besten an und worauf solltest du bei einem solchen Gespräch achten?
Ohne Vorbereitung geht nichts
Das Wichtigste: Vorbereitung ist alles. Ähnlich wie vor einem Gehaltsgespräch solltest du nicht einfach so mit dem/der Chef:in reden, sondern zunächst einmal einen Termin vereinbaren, damit ihr beide Zeit und Ruhe dafür habt. Andernfalls könnte sich der/die Vorgesetze von dir überrumpelt fühlen. Stehen Datum und Uhrzeit, solltest du dir die wichtigsten Punkte notieren, die dich und womöglich auch andere aus dem Team stören.
Tipp: Führst du das Gespräch allein mit der Apothekenleitung, ist es ratsam, dass du dich nur auf die Aspekte konzentrierst, die bei dir persönlich für Unzufriedenheit in der Apotheke sorgen. Schließlich kannst du nicht stellvertretend für die Kolleg:innen sprechen.
Unzufriedenheit in der Apotheke ansprechen: Sachlich bleiben
Sprich das, was du auf dem Herzen hast, offen, aber sachlich an. Achte darauf, dem/der Chef:in nicht nur Vorwürfe zu machen, sondern am besten direkt einen Lösungsvorschlag für einen Kritikpunkt mit vorzubringen, beispielsweise eine Umverteilung von Aufgaben oder Umstellungen im Dienstplan. Auch Schuldzuweisungen an Kolleg:innen sind tabu, immerhin geht es ja darum, wie sich die Situation künftig verbessern lässt und nicht, wer daran die Schuld trägt. Entscheidend ist außerdem, dass du im Gespräch so konkret wie möglich wirst und im besten Fall Beispiele aus dem Arbeitsalltag liefern kannst, die dir Bauchschmerzen machen.
Von Forderungen wie „Ich möchte mindestens einen Urlaubstag extra“ oder „Das muss ein höheres Gehalt geben“ ist dabei jedoch abzusehen. Stattdessen solltest du der Apothekenleitung erst einmal etwas Bedenkzeit lassen. Immerhin hört diese womöglich zum ersten Mal von den Problemen und muss sich selbst erst einmal ein Bild machen beziehungsweise überlegen, wie sich diese lösen lassen. Beende das Gespräch also mit der Bitte um eine Fortsetzung nach ein bis zwei Wochen. Dann könnt ihr besprechen, wie deiner Unzufriedenheit in der Apotheke entgegengewirkt werden kann.
Achtung: Erwarte nicht von jetzt auf gleich ein Wunder. Häufig müssen neue Strukturen und Prozesse erst einmal aufgebaut werden, bevor sie Wirkung zeigen. Bleib also geduldig.
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