Trotz Thrombosen: Keine Einschränkung für Janssen-Impfstoff
Warnhinweis für Janssen-Impfstoff: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat acht Fälle von Thrombosen in Kombination mit Thrombozytopenie im Zusammenhang mit einer Impfung der Janssen-Vakzine untersucht. Zwar können in sehr seltenen Fällen Thrombosen auftreten, dennoch empfehlen die Expert:innen den uneingeschränkten Einsatz.
Eine Alterseinschränkung für den Vektorvirenimpfstoff von Janssen empfiehlt die EMA nicht. Zwar stellten die Expert:innen fest, dass die Blutgerinnsel hauptsächlich an ungewöhnlichen Stellen – wie beispielsweise Sinusvenenthrombosen oder splanchnische Venenthrombosen – und im Zusammenhang mit einer geringen Blutplättchenzahl auftraten, dennoch wird das Nutzen-Risiko-Verhältnis weiterhin als positiv bewertet.
Die untersuchten acht Fälle wurden in den USA dokumentiert, wo mehr als sieben Millionen Menschen mit dem Janssen-Impfstoff gegen Corona geimpft wurden (Stand: 13. April). Alle Fälle traten bei Personen unter 60 Jahren – meist Frauen – innerhalb von drei Wochen nach der Impfung auf und ähneln den Fällen, die im Zusammenhang mit der AstraZeneca-Vakzine untersucht wurden.
Die EMA geht davon aus, dass der Impfstoff eine Immunantwort auslösen kann, die zu einer Heparin-induzierten Thrombozytopenie-ähnlichen Störung führen kann. „Zu diesem Zeitpunkt ist der pathophysiologische Mechanismus noch nicht bekannt“, so die Expert:innen. Auch sei es derzeit noch nicht möglich, spezifische Risikofaktoren zu identifizieren. Die Produktinformation soll künftig einen entsprechenden Warnhinweis enthalten.
Das Fazit: Die Vorteile des Janssen-Impfstoffs überwiegen weiterhin die Risiken. Der Impfstoff verhindert wirksam Covid-19 und reduziert Krankenhausaufenthalte und Todesfälle.
Impflinge sollten auf folgende Symptome achten und bei Auftreten eine/n Ärzt:in aufsuchen:
- Kurzatmigkeit
- Brustschmerzen
- Beinschwellung
- anhaltende Bauchschmerzen
- neurologische Symptome wie starke und anhaltende Kopfschmerzen oder verschwommenes Sehen
- winzige Blutflecken unter der Haut jenseits der Injektionsstelle.
Am 11. März hat der Covid-19-Impfstoff von Janssen die bedingte EU-Zulassung erhalten. Eine Durchstechflasche enthält fünf Impfdosen zu je 0,5 ml. Die Vakzine ist indiziert zur aktiven Immunisierung von Personen ab einem Alter von 18 Jahren zur Prävention von Covid-19. Geimpft wird intramuskulär – bevorzugt in den Deltamuskel des Oberarms.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Erhöhter Kaliumspiegel als Herzschutz?
Kalium gehört zu den wichtigsten Elektrolyten im menschlichen Körper und eine ausreichende Versorgung mit dem Mineralstoff gilt als unverzichtbar. Denn …
Zuranolon: EU-Zulassung für Arzneimittel gegen Wochenbettdepression
Zuranolon soll spürbare Erleichterung bei Wochenbettdepression schon nach zwei Wochen bringen. Aber nicht jede Frau sollte es nehmen. Frauen mit Wochenbettdepression …
DGE: Neue Empfehlungen zu Jod und Vitamin E
Eine ausreichende Nährstoffversorgung ist für die körperliche Gesundheit essentiell. Nun gibt es neue Empfehlungen für die Zufuhr von Jod und …