Trotz Lockdown-Verlängerung: Zuversicht statt Frust
Geschlossene Geschäfte, Restaurants und Co.: Noch mindestens rund zwei Wochen wird uns der Lockdown erhalten bleiben. Die Folgen der Corona-Maßnahmen dürften dabei noch deutlich länger spürbar sein. Dennoch herrscht bei der Mehrheit der Deutschen Zuversicht – zumindest was die eigene wirtschaftliche Lage betrifft.
Bis mindestens zum 7. März wurde der Lockdown in Deutschland verlängert, erste Lockerungen erscheinen derzeit in weiter Ferne. Grund genug, dass sich vielerorts Verzweiflung, Frust und Existenzängste breitmachen. Denn selbst in systemrelevanten Bereichen wie den Apotheken sind die Folgen der Corona-Maßnahmen spürbar, beispielsweise in Form von Kurzarbeit und Co. Umso überraschender erscheint es, dass der Optimismus der Bevölkerung nahezu ungebrochen zu sein scheint. Zwar haben die jüngsten Entwicklungen bei der Einschätzung der wirtschaftlichen Situation für einen kleinen Dämpfer im Vergleich zu Beginn des Jahres gesorgt. Dennoch überwiegt laut einer aktuellen Umfrage in der Bevölkerung weiterhin die Zuversicht. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) schätzt die Aussichten für die eigene wirtschaftliche Lage in diesem Jahr zuversichtlich ein. Dagegen sehen die Umfrageteilnehmer*innen für die Wirtschaft in Deutschland generell schwarz.
Zuversicht vor allem bei Renter*innen, trübe Aussichten für Deutschland
Während die Zuversicht für die persönliche wirtschaftliche Situation unter Rentner*innen am größten ist (67 Prozent), sind die Aussichten bei Selbstständigen wenig überraschend am trübsten. Immerhin sind viele von ihnen am deutlichsten von den Folgen des Lockdowns betroffen. So können viele Selbstständige wie Ladenbesitzer*innen oder Restaurantbetreiber*innen ihrem Beruf seit Wochen oder gar Monaten nicht nachgehen. Und selbst bei einer Wiedereröffnung müssen die finanziellen Verluste der Vormonate erst einmal ausgeglichen werden. Folglich betrachtet nicht einmal jede*r Zweite von ihnen (46 Prozent) die eigene wirtschaftliche Lage im Jahr 2021 zuversichtlich. Bei den Arbeitnehmer*innen sind es immerhin 58 Prozent.
Weitgehend einig sind sich die Befragten – unabhängig von der Berufsgruppe oder dem Wohnort – bei der Beurteilung der gesamtwirtschaftlichen Situation in der Bundesrepublik. Weniger als vier von zehn Umfrageteilnehmer*innen schätzen diese optimistisch ein (38 Prozent). Anfang Januar waren es noch knapp über 40 Prozent.
Im Auftrag des SPIEGEL befragte das Meinungsforschungsinstitut Civey am 10. und 11. Februar insgesamt 5.000 Menschen zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung.
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