Stundenweise Vertretung durch PTA: Das sagt die Adexa
Der Vorschlag von Alexander Krauß hat unter den Kolleg:innen ordentlich für Wirbel gesorgt. Der sächsische CDU-Gesundheitspolitiker hatte vorgeschlagen, PTA eine stundenweise Vertretungsbefugnis für Apotheker:innen zu erteilen – die Idee erntete nicht nur Applaus. Jetzt meldet sich die Adexa zu Wort. Die Apothekengewerkschaft will „den Vorschlag von allen Seiten beleuchten.“
In den Apotheken herrscht Fachkräftemangel – so weit, so bekannt. Die Pandemie trägt ihr Übriges dazu bei, den Personalmangel zu verschärfen – auch an PTA, denn so konnten einige Schulen aufgrund von Abstandsregeln und Co. das neue Ausbildungsjahr nur mit weniger Schüler:innen starten. Hinzu kommt die immer stärker sinkende Zahl an Pharmazieingenieur:innen, die vor allem in den neuen Bundesländern für knappe Besetzungen sorgt.
Daher wundert es die Adexa nicht, dass der Vorschlag der Vertretungsbefugnis für PTA aus Sachsen kommt. „Dass dieser Vorstoß gerade aus Sachsen kam, hängt nicht zuletzt mit den immer stärker sinkenden Zahlen an Pharmazie-Ingenieur:innen (PI) zusammen. Dies macht sich in den östlichen Bundesländern stärker bemerkbar als im Westen“, so die Adexa. Pharmazieingenieur:innen dürfen unter bestimmten Voraussetzungen für maximal vier Wochen im Jahr die Apothekenleiter:innen vertreten. Nämlich dann, wenn keine Vertretung durch Apotheker:innen möglich ist.
„Als Gewerkschaft, die alle Apothekenberufe vertritt, werden wir den Vorschlag von allen Seiten beleuchten und einen Konsens der Berufsgruppen suchen,“ so Adexa-Vorstand Andreas May. Bei der Apothekengewerkschaft befassen sich derzeit PTA, Apotheker:innen sowie PI und Apothekerassistent:innen mit den Punkten, die eine zeitlich befristete Vertretungsbefugnis für PTA mit sich bringen würde:
- Wie groß ist der maximale zeitliche Umfang?
- Haftungsfragen
- gesonderte tarifliche Vergütung,
- persönliche und gesetzliche Voraussetzungen (wie beispielsweise Berufserfahrung und Weiterbildung; Änderung der Apothekenbetriebsordnung).
Nicht zuletzt müsse bedacht werden, welche Auswirkungen das Modell auf die künftige Zahl an Pharmaziestudienplätzen hätte – und auch auf die Verfügbarkeit von PTA, die ebenfalls gesucht werden, so die Adexa.
Ein weiterer Vorschlag kommt aus Bayern. Die CSU-Landtagsabgeordnete Gudrun Brendel-Fischer spricht sich statt der leibhaftigen Anwesenheit eines/einer Approbierten für eine virtuelle aus – Stichwort Teleapotheker:in.
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