PTA-Gehalt bis zu 1.200 Euro unter Durchschnitt
Den Wunsch nach mehr Geld teilen die meisten Angestellten. 2024 hat sich das Gehalt von Vollzeitkräften hierzulande im Schnitt um 5,7 Prozent erhöht. Auch beim PTA-Gehalt gab es eine Steigerung. Dennoch liegen die Kolleg:innen weiter mehrere hundert Euro unter dem Durschnitt.
218 Euro mehr verdienen sozialversicherungspflichtige Vollzeitbeschäftigte im Vergleich zu 2023 hierzulande, und zwar im Monat. Somit ergibt sich ein bundesweites Medianentgelt von 4.013 Euro, wie aktuelle Zahlen aus dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit zeigen.
Auch beim PTA-Gehalt ist eine Steigerung festzustellen, genau um rund 100 Euro/Monat von 3.091 Euro auf 3.190 Euro. Das Problem: PTA liegen damit nicht nur deutlich unter dem generellen Mediangehalt der Beschäftigten in Deutschland – genau 823 Euro –, sondern haben beim Mediangehalt für Angestellte mit anerkanntem Berufsabschluss das Nachsehen. Die Differenz liegt bei 680 Euro – 3.870 Euro versus 3.190 Euro.
Das Mediangehalt entspricht laut der Arbeitsagentur nicht dem „Durchschnittsgehalt“ im engeren Sinn. Stattdessen wird darunter verstanden, dass eine Hälfte der Beschäftigten ein Entgelt unter der genannten Summe erzielt, während die andere Hälfte darüber liegt. Grundlage für die Berechnungen sind die Meldungen der Arbeitgebenden zur Sozialversicherung. Da Löhne und Gehälter jedoch nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze für die Rentenversicherung gemeldet werden, ist das tatsächlich erzielte Entgelt nicht für alle Beschäftigten bekannt.
Trotz Steigerung: PTA-Gehalt weiter stark unter Durchschnitt
Hinzukommt: Die regulären Tarifgehälter fallen mitunter deutlich geringer aus. Selbst ab dem 15. Berufsjahr kommen PTA im Tarifgebiet des Arbeitgeberverbands Deutscher Apotheken nur auf 3.172 Euro und somit 18 Euro weniger als das Mediangehalt. In Sachsen sind es sogar nur 3.142 Euro ab dem sechsten Berufsjahr. Demgegenüber verdienen Kolleg:innen in Nordrhein ab dem 10. Berufsjahr geringfügig mehr – 3.226 Euro/Monat.
Und auch beim Mediangehalt selbst ergeben sich zahlreiche Unterschiede. So liegt das untere Quartil bei 2.657 Euro, das obere bei 3.692 Euro. Das bedeutet: Bei einem Viertel der PTA liegt das Gehalt 533 Euro unter dem Median von 3.190 Euro sowie rund 1.200 Euro unter dem Medianentgelt von Vollzeitkräften mit anerkanntem Berufsabschluss. Dieses wird nicht einmal von Kolleg:innen erreicht, die mit ihrem Gehalt im oberen Quartil liegen.
Wie im Vorjahr erhalten die Kolleg:innen in Berlin (3.526 Euro), Hessen (3.402 Euro) und Hamburg (3.378 Euro) nach wie vor das höchste Gehalt. Schlusslichter sind PTA in Sachsen (2.920 Euro) und Thüringen (2.908 Euro). Somit ergibt sich bereits je nach Bundesland ein Unterschied von mehr als 600 Euro im Monat.
Und auch zwischen männlichen und weiblichen Kolleg:innen gehen die Gehälter auseinander. Frauen verdienen dabei mehr als 300 Euro weniger (3.164 Euro vs. 3.485 Euro). Hinzukommen Unterschiede je nach Alter und damit auch Berufserfahrung.
Über oder unter Durchschnitt: Was gilt bei Apotheker:innen?
Laut Entgeltatlas liegt das Medianentgelt für Apotheker:innen bei 5.259 Euro – ein Viertel der Approbierten verdient knapp 1.000 Euro weniger (4.330 Euro), ein weiteres Viertel rund 900 Euro mehr (6.168 Euro). Im Vergleich zum Mediangehalt von Akademiker:innen – 5.916 Euro – landen auch Apotheker:innen im Median unter dieser Summe.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Medizinal-Cannabis-Gesetz: Freizeitkonsumenten sind keine Patienten
Das Medizinal-Cannabis-Gesetz (MedCanG) soll angepasst und der Versand von Blüten verboten werden. Zudem soll die Verschreibung an einen persönlichen Kontakt …
AOK streicht E-Rezept-Direktabrechnung
Die Direktabrechnung verschafft den Apotheken mehr Liquidität. Doch dafür wird der Aufwand bei den Kassen erhöht. Dem schiebt die AOK …
Minus 238: Nur noch 16.803 Apotheken
Auch im ersten Halbjahr dieses Jahres ist die Zahl der öffentlichen Apotheken bundesweit weiter gesunken: Zur Jahresmitte versorgten nur noch …