Aerosole gelten als Hauptquelle für eine Ansteckung mit dem Coronavirus. Um die Infektionsgefahr zu reduzieren, heißt es daher in geschlossenen Räumen: lüften, lüften, lüften. Doch das ist in der kalten Jahreszeit gar nicht mal so leicht, denn die Folge sind bibbernde Kund*innen und Mitarbeiter*innen in der Apotheke. Als Alternative sollen spezielle Luftfilter das Corona-Risiko senken.
Abstand halten, Maske tragen und regelmäßiges Händewaschen gehören zu den Grundregeln während der Corona-Pandemie. Hinzu kommt regelmäßiges Lüften, das in geschlossenen Räumen mit vielen Menschen unverzichtbar ist. Denn Lüften durch Stoß- und Querlüften oder über Lüftungsanlagen kann das Risiko einer Infektion mit SARS-CoV-2 reduzieren. Daher empfiehlt die Kommission für Innenraumlufthygiene auf Grundlage des aktuellen virologischen Kenntnistandes, in Innenräumen für eine möglichst hohe Zufuhr von Frischluft zu sorgen.
Das ist jedoch oftmals leichter gesagt als getan. Denn während in der Apotheke in den Sommermonaten beispielsweise die Türen länger geöffnet bleiben konnten, wird dies nun deutlich schwieriger, je kälter es wird. Wie eine Studie am Institut für Strömungsmechanik und Aerodynamik an der Universität der Bundeswehr in München zeigt, gibt es jedoch Alternativen. So können Luftfilter das Corona-Ansteckungsrisiko durch Aerosole in der Raumluft reduzieren.
Luftfilter können das Corona-Risiko senken
Das Prinzip von Luftfiltern basiert, wie der Name schon sagt, darauf, die Raumluft zu filtern. Dafür wird Luft eingesaugt, mithilfe eines Filters von Schmutz- und Viruspartikeln gereinigt und anschließend wieder in den Raum abgegeben. Infektiöse Tröpfchen werden so zügig aus der Luft entfernt – und zwar den Studienergebnissen zufolge zu 99,995 Prozent. „Mithilfe der Filter werden indirekte Infektionen, die bei einer hohen Virenlast im Raum auftreten können, weitestgehend verhindert“, erklärt Christian Kähler, Mitautor der Studie. Also heißt die Lösung Luftfilter gegen das Corona-Risiko?
Luftfilter: Gerät, Standort und Raumgröße spielen eine Rolle
Ganz so einfach ist es leider nicht. Denn laut Kähler kommt es immer auf das jeweilige Gerät an: „Wenn man einen guten Filter will, der Sars-CoV-2-Viren zuverlässig aus der Luft entfernt, dann muss es ein H14-Schwebstofffilter sein, der nach der EU-Norm EN1822-1 geprüft ist.“ Nur so könne sichergestellt werden, dass auch kleinste Viruspartikel herausgefiltert werden. Ein weiterer wichtiger Faktor ist laut Kähler die Luftwechselrate der Filter. Diese muss pro Stunde beim Sechsfachen des Raumvolumens liegen, damit die Luftfilter effektiv vor Corona-Infektionen schützen.
Hinzu kommt der Standort der Geräte, wie Luftfahrtexperte Dieter Scholz von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg zu bedenken gibt. Denn werden die Viren zum Beispiel durch Husten oder Niesen abgegeben, müssten sie erst einmal zum Filter gelangen. Auch die Raumhöhe und die Anzahl der Personen im Raum spielen im Hinblick auf die Wirksamkeit eine Rolle. Dennoch betrachten die Experten Luftfilter für eine gute Option, wenn ausreichendes Lüften nicht möglich ist und sich viele Menschen im Raum aufhalten, wie es auch in der Apotheke sowie Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen der Fall ist.
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