Statine, Bisphosphonate: AMK erweitert Äquivalenzdosistabellen
Ist ein wirkstoffgleiches Arzneimittel nicht lieferbar, haben Apotheken während der Corona-Pandemie ausnahmsweise und zeitlich begrenzt die Möglichkeit der Aut-simile-Substitution. Wird auf einen pharmakologisch-therapeutisch vergleichbaren Wirkstoff umgestellt, muss mit dem Arzt Rücksprache gehalten und die Dosisäquivalenz abgeschätzt werden. Dazu hat die AMK Äquivalenzdosistabellen veröffentlicht, die jetzt erweitert wurden.
Bevor der Patient auf einen alternativen Wirkstoff der Substanzklasse umgestellt wird, ist es in der Regel notwendig, zunächst die Dosisäquivalenz zum bislang eingesetzten Arzneimittel abzuschätzen. Als Hilfestellung dienen Vergleichstabellen zu Äquivalenz- beziehungsweise Tagesdosen der AMK, die zu ausgesuchten Wirkstoffklassen – ACE-Hemmer, Sartane, Inhalative Corticosteroide, Protonepumpemhemmer und Triptane – veröffentlicht wurden. Jetzt wurde die Tabelle um Statine und Bisphosphonate erweitert.
Statine
Statine werden zur Behandlung einer Hypercholesterinämie begleitend zu einer Diät eingesetzt, wenn eine Nahrungsumstellung allein nicht erfolgreich war. Außerdem kommt die Stoffgruppe im Rahmen der Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse zum Einsatz.
Die Tabelle der AMK berücksichtigt Atorvastatin, Fluvastatin, Lovastatin, Pitavastatin, Pravastatin, Rosuvastatin und Simvastatin. Für die HMG-CoA-Reduktasehemmer werden die empfohlene Tagesdosis sowie die Tageshöchstdosis angegeben und die verschiedenen Darreichungsformen berücksichtigt.
Bisphosphonate
Bisphosphonate hemmen die Aktivität der Osteoklasten und werden zur Osteoporose-Behandlung eingesetzt. Die Äquivalenzdosistabelle der AMK vergleicht die Alendronsäure, Risedronsäure und Ibandronsäure zur Behandlung der postmenopausalen Osteoporose.
„Dabei gilt es zu beachten, dass diese nur einen Anhaltspunkt darstellen können und im Einzelfall die Indikationen, Wechselwirkungen, die Pharmakokinetik, Kontraindikationen sowie patientenindividuelle Faktoren zu berücksichtigen sind“, teilt die AMK mit.
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