Die Zahl der Apotheken sinkt von Jahr zu Jahr. Ende 2021 sicherten noch 18.461 Apotheken die Arzneimittelversorgung vor Ort. Ein Trend der sich fortsetzen wird – auch wegen dem Spargesetz. Die Adexa warnt, dass höhere Abschläge zugunsten der Kassen den Negativtrend beschleunigen könnten. Vor allem Landapotheken seien in Gefahr. „Lauterbachs Sparpläne für Apotheken gefährden Patient:innen und zerstören Arbeitsplätze“, so die Apothekengewerkschaft.
Der Kassenabschlag soll erhöht werden. Das Vorhaben hat die Adexa scharf kritisiert. Die geplanten Sparmaßnahmen könnten zum Todesstoß vieler Apotheken werden, so der Adexa-Vorsitzende Andreas May. „Denn Honorare für neu eingeführte pharmazeutische Dienstleistungen, die einen erheblichen personellen Mehraufwand bedeuten, können – zumindest kurzfristig – den Verlust nicht wettmachen.“
Der Verlust bei den Apotheken, soll den Kassen in den kommenden zwei Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag sparen. Stichwort GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG): Der Zwangsabschlag der Apotheken von 1,77 Euro pro Packung soll auf 2 Euro angehoben werden.
Adexa warnt: Wegen Spargesetz Versorgung auf dem Land in Gefahr
May rechnet mit Schließungen von Landapotheken, und zwar für immer. Eine ADAC-Studie zeigt, dass im ländlichen Raum die nächste Notdienst-Apotheke im Schnitt 14,5 Kilometer entfernt ist; im Extremfall können es sogar 40 Kilometer sein. „Versandapotheken lösen das Problem nicht, denn sie leisten schlicht keinen Notdienst.“
Sparpläne zerstören Arbeitsplätze
Die Adexa warnt aber auch davor, dass Arbeitsplätze unwiderruflich verloren gehen. „Öffentliche Apotheken bieten wohnortnahe und familienfreundliche Arbeitsplätze für unterschiedliche Berufsgruppen – von der angestellten Apothekerin über PTA und PKA bis zu den Boten“, so May. Die Vermutung, bestehende Apotheken würden einfach größer und hätten mehr Jobs, sei ein Trugschluss. Wachsen würden allenfalls Apotheken in großen Ballungsräumen.
Das Fazit: „Die Überlegungen zeigen, wie groß der Schaden wäre, wenn weitere Apotheken ihren Betrieb einstellen müssten“, sagt May. Gleichzeitig profitiere das Gesundheitssystem nicht nennenswert davon.
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