„Deutschland nimmt die Lage ernst, Bund und Länder stemmen sich gemeinsam gegen die vierte Welle“, so der geschäftsführende Gesundheitsminister Jens Spahn. Jetzt gehe es um die Umsetzung, Kontrolle und vor allem die Akzeptanz der verschärften Corona-Maßnahmen, erklärte Spahn auf der heutigen Bundespressekonferenz.
Die Zahl der ungeimpften Covid-19-Patient:innen auf den Intensivstationen ist deutlich höher als die Zahl der Geimpften. „Wären alle Erwachsenen geimpft, wären wir nicht in dieser Situation – das ist die Wahrheit“, so der Minister. Es hätten früher Maßnahmen für Ungeimpfte getroffen werden müssen. „Wir hätten früher zwischen Geimpften und Ungeimpften unterscheiden müssen.“ Die nun verschärften Corona-Maßnahmen, die Bund und Länder getroffen haben, seien zwar spät gekommen, aber sie seien wichtig.
„Nehmen Sie die Auflagen ernst, befolgen sie diese auch in ihrem Alltag, begrenzen Sie Kontakte“, so Spahns Appell.
Die gute Nachricht: Die Impfkampagne nimmt „enorm an Fahrt“ auf. Innerhalb der letzten Tage wurden 2 Prozent der Bevölkerung geboostert – über zwei Millionen Impfungen wurden in zwei Tagen verimpft. Stand heute Morgen gab es 12,2 Millionen Booster-Impfungen in Deutschland, so Spahn. Der Minister bedankte sich bei allen Beteiligten der Impfkampagne, die dies ermöglicht haben, darunter auch Apotheken, die einen entscheidenden Beitrag für die Logistik leisten.
„Booster-Impfstoff ist genug vorhanden“, betonte er Spahn.
Bis Weihnachten sollen nach dem Plan der designierten künftigen Bundesregierung 30 Millionen Booster-Impfungen verabreicht werden – gezählt wird ab dem 18. November – 20 Millionen seien bereits ausgeliefert, zehn Millionen sollen nächste Woche folgen. „Das Ziel kann nächste Woche schon erreicht werden.“ Alle ausgelieferten Dosen zu verimpfen, wäre nun das große Ziel. Würden alle Dosen verimpft, sei dies das größte Weihnachtsgeschenk für alle.
Von Mitte November bis Mitte Dezember werden 18 Millionen Dosen Comirnaty (BioNTech) und 25 Millionen Booster-Dosen Spikevax (Moderna) ausgeliefert. Um die Impfkampagne bis Weihnachten wie geplant anzukurbeln, wird auf Lieferkontingente aus dem dritten Quartal 2022 zurückgegriffen, erklärte Spahn. Dies sei ein normales Vorgehen, was auch schon zuvor genutzt wurde, um bedarfsgerecht versorgen zu können. Die Liefermengen für das erste Quartal 2022 würden davon jedoch nicht beeinflusst, stellte Spahn klar.
„Das Impfziel zu erreichen, scheitert nicht am Impfstoff“, betonte der Minister, es sei genügend Impfstoff vorhanden.
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