Das Unwissen der Bevölkerung beim Thema Sonnenschutz ist groß. Dies zeigt eine von der AOK in Auftrag gegebene aktuelle forsa-Umfrage, an der mehr als 1.500 Personen teilnahmen. Die Beratung in den Apotheken ist also unverzichtbar, um die korrekte Anwendung von Sonnenschutzprodukten sicherzustellen.
48 Prozent der Bevölkerung denken häufig nicht daran, Sonnenschutz aufzutragen. Zudem gaben 37 Prozent der Befragten an, mindestens einmal im Jahr einen Sonnenbrand zu bekommen. Diese Nachlässigkeit kann schwere Folgen haben. Jährlich wird bei rund 240.000 Personen heller oder schwarzer Hautkrebs diagnostiziert. Ein Wert, der durch die regelmäßige und korrekte Anwendung von Sonnenschutz gemindert werden könnte.
Einstellung der Bevölkerung zu Sonnenschutzprodukten
Auch die Meinungen zu Sonnencremes wurden in der forsa-Umfrage berücksichtigt. Dabei gaben 61 Prozent der Befragten an, dass Sonnencreme sie an Urlaub erinnert. Außerdem empfinden 46 Prozent den Geruch als angenehm. Als negativer Aspekt wurde von 44 Prozent der befragten Personen ein unangenehmes Gefühl von Sonnencreme auf der Haut genannt. Zudem haben 22 Prozent der Teilnehmer:innen angegeben, dass sie Bedenken hegen, dass in Sonnenschutzprodukten gesundheitsschädliche Inhaltsstoffe enthalten sind. Dabei verwenden 13 Prozent ausschließlich Sonnenschutz mit mineralischen Filtern.
Durch die Beratung in der Apotheke kann der Grundstein für die Anwendung von Sonnenschutz gelegt werden. Meist wird im Gespräch deutlich, was genau sich die Kund:innen von einem Sonnenschutzprodukt wünschen. Hier kann – auch durch das Testen der Produkte – ein Zugewinn in der Beratung stattfinden. Auch die Angst vor schädlichen Inhaltsstoffen kann entkräftet werden.
Irrtümer zum Sonnenschutz sind weit verbreitet: Beratung kann helfen
Durch die Umfrage wurde auch deutlich, dass zahlreiche Irrtümer zum Thema Sonnenschutz in der Bevölkerung kursieren, die es auszuräumen gilt. So glauben 22 Prozent der Teilnehmer:innen, dass der Aufenthalt im Schatten ausreichend vor Sonnenbrand schützt. Allerdings findet lediglich eine Verringerung der UV-Strahlung statt, wodurch die Gefahr, einen Sonnenbrand zu erleiden, dennoch gegeben ist. Ein weiterer Irrtum lautet, dass die Autoscheiben genügend schützen und im Auto demzufolge das Auftragen von Sonnenschutz unnötig ist. Dabei bewahren Autoscheiben die Insassen nur zuverlässig vor UV-B-Strahlung. UV-A-Strahlung, die die Haut nachhaltig schädigt, kann dennoch durch die Seitenscheiben eindringen, was das Eincremen vor der Autofahrt unerlässlich macht.
Ein Drittel aller Befragten meint, dass Sonnencreme aus dem vergangenen Jahr noch verwendet werden kann. Hier kommt es jedoch darauf an, wann die Packung angebrochen wurde. Die Verwendbarkeitsfrist richtet sich dann nach den Angaben des Herstellers und ist auf der Verpackung zu finden. Sollte das Sonnenschutzprodukt bereits länger geöffnet sein, ist von einer weiteren Verwendung abzuraten, da die Schutzwirkung durch Oxidationsprozesse der Inhaltsstoffe deutlich verringert sein kann.
Große Unwissenheit herrscht auch beim Thema Lichtschutzfaktor. So weiß knapp die Hälfte der Teilnehmer:innen nicht, was die Angabe des Lichtschutzfaktors bedeutet und jede/r Fünfte meint, dass durch einen hohen Lichtschutzfaktor die Bräunung der Haut beeinträchtigt wird. Dabei beschreibt der Lichtschutzfaktor die Verlängerung der Eigenschutzzeit der Haut – je höher der Lichtschutzfaktor, desto länger die Schutzzeit. Wichtig für die korrekte Berechnung der Eigenschutzzeit ist die Bestimmung des Hauttyps, denn helle Hauttypen haben eine deutlich kürzere Eigenschutzzeit als dunkle Hauttypen. In der Apotheke sollten innerhalb des Beratungsgespräches die Bedeutung des Lichtschutzfaktors und die Berechnung der Schutzzeit genau erklärt werden. Dabei hat die Verwendung von Sonnenschutzprodukten mit einem hohen Lichtschutzfaktor keine negativen Auswirkungen auf die Bräunung der Haut. Es dauert nur etwas länger, bis eine Bräunung eintritt, dafür hält diese dann länger an.
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