Sitzt, passt, schützt: FFP2-Masken 75 mal effektiver als OP-Masken
Ohne Maske geht auch in der vierten Welle der Corona-Pandemie nichts. Um das Infektionsgeschehen möglichst effektiv einzudämmen, sind vielerorts sogar (wieder) FFP2-Masken vorgeschrieben. Und das offenbar zu Recht. Denn laut neuen Daten sind FFP2-Masken um ein Vielfaches effektiver als OP-Masken.
„Wer sich nicht impfen lässt, wird sich früher oder später infizieren.“ Schon vor Monaten war dieser Satz aus der Politik zu hören. Dass dahinter etwas Wahres steckt, fanden Forscher:innen nun heraus. Anhand eines Modellversuchs konnten Wissenschaftler:innen des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation zeigen, dass sich ein/e Ungeimpfte:r trotz Abstandhalten und Co. „mit fast 100-prozentiger Sicherheit ansteckt“, wenn Kontakt mit Corona-Infizierten besteht, und zwar bereits innerhalb weniger Minuten. Selbst bei einer Entfernung von drei Metern – empfohlen sind hierzulande in der Regel oftmals 1,5 Meter Mindestabstand – wurde demnach „noch ein enormes Ansteckungsrisiko festgestellt“, heißt es in einer Pressemitteilung des Instituts. Eine Ausnahme gibt es allerdings. So bietet das Tragen von FFP2-Masken und/oder OP-Masken einen effektiven Schutz – zumindest unter gewissen Bedingungen.
Von vorn. Die Göttinger Forscher:innen haben in ihrer Studie untersucht, wie gut Masken – OP- und FFP2-Masken – vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 schützen. Die gute Nachricht: Beide Formen des Mund-Nasen-Schutzes können das Ansteckungsrisiko deutlich senken, wenn sie möglichst dicht am Gesicht anliegen und an den Rändern so wenig Luft wie möglich austritt. Entscheidend ist also vor allem eins: der richtige Sitz.
„Tragen sowohl die infizierte als auch die nicht-infizierte Person gut sitzende FFP2-Masken, beträgt das maximale Ansteckungsrisiko nach 20 Minuten selbst auf kürzeste Distanz kaum mehr als ein Promille (entspricht 0,1 Prozent)“, heißt es von den Forscher:innen. Mit OP-Masken könne das Risiko in derselben Situation immerhin auf maximal 10 Prozent reduziert werden. Denn die Membranen im Inneren der Masken würden die Atemluft oftmals sehr effektiv filtern. Bei einem schlechten Sitz steigt jedoch die Gefahr einer Infektion. „Das Ansteckungsrisiko wird dann von der Luft, die an den Rändern der Maske aus- und einströmt dominiert.“
Hinzu kommt: Die Studie zeigt einen deutlichen Unterschied zwischen FFP2-Masken und OP-Masken. Letztere würden Viruspartikel aus der Atemluft besonders wirkungsvoll herausfiltern. Demnach würden „dicht abschließende FFP2-Masken im Vergleich zu gutsitzenden OP-Masken 75 mal besser schützen“, wie die Ergebnisse verdeutlichen. Die Forscher:innen betonen jedoch, dass beide Masken bei korrektem Tragen helfen, die Infektionsgefahr zu senken. „Auch medizinische Masken reduzieren das Ansteckungsrisiko schon deutlich im Vergleich zu einer Situation ganz ohne Mund-Nasenschutz“, schlussfolgern die Wissenschaftler:innen und rufen folglich dazu auf, nicht auf einen Mund-Nase-Schutz zu verzichten.
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