Sechs, sieben oder elf? BMG gibt grünes Licht für zusätzliche Impfdosen
Mehr Impfdosen pro Vial: Schon seit Wochen wird darüber diskutiert, ob die Vials der Corona-Impfstoffe nicht mehr Dosen hergeben, als aktuell entnommen werden. Nun gibt das Bundesgesundheitsministerium (BMG) generell grünes Licht für zusätzliche Impfdosen von Comirnaty, Vaxzevria und weiteren Impfstoffen – allerdings mit Einschränkungen.
Seit Januar gestattet die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) bei Comirnaty (BioNTech) die Entnahme einer sechsten Dosis – ursprünglich sollten es nur fünf Dosen pro Vial sein. Doch schon kurz nach dem Impfstart zeigte sich in der Praxis aufgrund der Überfüllung, dass die Entnahme einer sechsten Impfdosis möglich ist, sodass eine Änderung der Impfstoffzulassung beantragt wurde. Dem kam die EMA unter gewissen Voraussetzungen nach.
Doch damit nicht genug: Inzwischen ist sogar eine siebte Dosis bei Comirnaty-Vials sowie eine elfte statt der vorgesehenen zehn Dosen bei Vaxzevria und Moderna im Gespräch. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) informiert in ihren Praxisnachrichten (Stand 22. April) nun darüber, „dass dies unter bestimmten Voraussetzungen möglich und rechtlich zulässig sei“ und verweist dabei ein Infoblatt des BMG.
Zusätzliche Impfdosen? Ärzt:innen sollen entscheiden
„Angesichts der in der Durchstechflasche enthaltenen Gesamtmenge ist die Entnahme zusätzlicher Dosen vom Hersteller nicht garantiert, wenn man die Oberflächenbenetzung der Spritzen berücksichtigt sowie die Tatsache, dass in der Spritze oder Nadel eine Restmenge des Impfstoffs enthalten sein kann“, informiert das BMG. Ob zusätzliche Impfdosen entnommen werden können, entscheidet letztlich der/die Ärzt:in, der/die für das korrekte Aufziehen der Spritzen verantwortlich sei, heißt es weiter. Entscheidend sei bei der Entnahme zusätzlicher Impfdosen – unabhängig von der Vakzine – das passende Impfbesteck sowie eine besondere Sorgfalt und Umsicht der Anwender:innen. So sind „dem BMG zufolge besondere Spritze-/Kanülen-Kombinationen mit geringem Totvolumen (< 35 µl) erforderlich beziehungsweise im Falle von BioNTech bereits für die Entnahme einer sechsten Dosis vorgesehen.“ Mit Spritzen und Nadeln in Standardgröße sei es dagegen laut EMA kaum möglich, mehr Impfdosen aus den Durchstechflaschen zu gewinnen.
Achtung: Wurde bereits die vorgesehene Standardmenge an Impfdosen entnommen – je nach Impfstoff zwischen fünf und zehn Dosen – und die Restmenge des Vials ergibt nicht mehr die vorgegebene Menge von 0,3 ml (Comirnaty) oder 0,5 ml (Vaxzevria, Janssen und Moderna), muss das Vial samt Inhalt verworfen werden. Denn es dürfen keine Reste aus verschiedenen Durchstechflaschen gemischt werden.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Steuerfreie Überstunden: Pro Monat nur 3 Cent Ersparnis
Überstunden sollen sich für Beschäftige künftig finanziell mehr lohnen. Geht es nach den Plänen der Regierung sollen die Überstundenzuschläge bald …
Ausbildungsplatzumlage belastet Apotheken
Auf die Berliner Apotheken kommt eine weitere finanzielle Belastung zu – die Ausbildungsplatzumlage. Diese ist ein Relikt aus dem Jahr …
Flexiblere Öffnungszeiten für Apotheken
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) plant im Entwurf der Zweiten Verordnung zur Änderung der Apothekenbetriebsordnung und der Arzneimittelpreisverordnung die Aufhebung der ständigen …












