Salzhaltige Nasensprays: Pur vor Kombi
Gegen trockene Nasen helfen isotone salzhaltige Nasensprays und -tropfen. Ist die Salzlösung hyperton, können verstopfte Nasen wieder durchatmen. Welche Produkte „geeignet“ sind, hat Stiftung Warentest untersucht. Achtung, Spoiler. Nicht alle Nasensprays im Test können die Expert:innen empfehlen. Stichwort Zusatzstoffe.
Unglaubliche rund 10.000 Liter Atemluft werden jeden Tag von der Nase gereinigt, angewärmt und befeuchtet. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Nasenschleimhaut mit ihren unzähligen feinen Flimmerhärchen, die sich wie ein Teppich hin und her bewegen und die mukoziliäre Clearance sicherstellen. Doch tägliche Reize können die Nasenschleimhaut austrocknen und so die Abwehr- und Reinigungsfunktion gestört sein. Hier kommen befeuchtende Nasensprays ins Spiel. Sie gibt es pur als isotone Salzlösungen oder auch mit pflegenden Zusätzen. Und Salz ist nicht gleich Salz – es können Kochsalz, Meersalz oder mineralisches Salz enthalten sein.
30 salzhaltige Nasensprays und -tropfen im Test
Stiftung Warentest hat 30 salzhaltige Nasensprays und -tropfen – darunter 28 Medizinprodukte und zwei Arzneimittel – aus der Apotheke, Drogerie und dem Lebensmitteleinzelhandel zum Befeuchten oder Abschwellen genauer unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Zwölf Präparate können die Tester:innen bedenkenlos empfehlen. Punkten konnten isotone Nasensprays und -tropfen ohne Zusätze – darunter die Apothekenmarken Rhinomer und Olynth Salin Nasenspray.
Hypertone salzhaltige Nasensprays und -tropfen schneiden schlechter ab. Der Grund: Der abschwellende Effekt sei nur gering und halte nicht lange an. Zudem seien die Produkte schlechter verträglich und können bei Anwendung ein Brennen in der Nase verursachen. Aber – der Vorteil im Vergleich zu chemischen abschwellenden Präparaten – ein Gewöhnungseffekt ist nicht zu erwarten.
Besser ohne Benzalkoniumchlorid
Olynth Salin Nasentropfen werden als „auch geeignet“ eingestuft, um die Nasenschleimhaut zu befeuchten. Allerdings ist Benzalkoniumchlorid als Konservierungsmittel enthalten, daher gibt es kleine Punkteabzüge. Der Grund: Die Substanz besitzt zwar antibakterielle und antivirale Eigenschaften und kann die Haltbarkeit verlängern. Die Kehrseite der Medaille: Benzalkoniumchlorid wird mit allergischen Reaktionen in Verbindung gebracht, denn die Substanz soll die Sensibilität der Zellen gegenüber Histamin vermindern. Außerdem kann das Konservierungsmittel die Flimmerhärchen lahmlegen.
Pur statt Kombi
Testsieger sind ohnehin die salzhaltigen Nasensprays und -tropfen ohne Zusätze wie Dexpanthenol, Aloe vera oder ätherische Öle. Von den Kombiprodukten raten die Expert:innen ab und bewerten diese als „mit Einschränkung geeignet.“ Zwar gebe es Hinweise, dass die Zusätze etwas bringen, aber Studien fehlen.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
11,20 Euro: Risikoerfassung hoher Blutdruck uninteressant
Seit 2022 können Apotheken pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) anbieten. Doch nur die Hälfte der Apotheken macht mit und 475 Millionen Euro …
Ab 15. Oktober: Änderungen beim Impfhonorar
GKV-Spitzenverband und DAV haben sich auf neue Impfhonorare geeinigt. Zum 15. Oktober tritt der Vertrag zur Durchführung und Abrechnung von …
Syphilis: Benzylpenicillin-Benzathin wird knapp
Anfang September tagte der Beirat zu Liefer- und Versorgungsengpässen. Bewertet wurde unter anderem die Versorgungslage von Benzylpenicillin-Benzathin. Das Antibiotikum, das …