PTA wollen mehr Kompetenzen und würden für Weiterbildung zahlen
Die Mehrheit der PTA will mehr Kompetenzen in der Apotheke übernehmen – eine fundierte Weiterqualifikation vorausgesetzt. An den Kosten würde sich ein Teil der PTA auch beteiligen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverbandes PTA (BVpta).
Laut Umfrage sprechen sich 95 Prozent der Teilnehmenden – darunter knapp 900 PTA – dafür aus, die Kompetenzerweiterung mit einer fundierten Weiterqualifikation zu flankieren – zwei Drittel der Befragten wünschen sich eine Weiterbildung, rund 15 Prozent eine Fortbildung und knapp 10 Prozent ein Studium.
„Die Umfrage hat deutlich gemacht, dass wir PTA mit unserer bereits jetzt fundierten Ausbildung mehr können und wollen, als uns unser Gesetzgeber zur Zeit zutraut“, sagt die BVpta-Bundesvorsitzende Anja Zierath.
PTA würden Kosten mittragen
„Wie wichtig diese Kompetenzerweiterung in der öffentlichen Apotheke ist, zeigt die Tatsache, dass knapp die Hälfte der PTA, die sich für eine Weiterqualifizierung ausgesprochen haben, sogar bereit wären, sich an dieser finanziell zu beteiligen“, so Zierath.
Die Umfrageteilnehmenden machen zudem deutlich, dass eine Weiterqualifizierung bundesweit einheitlich geregelt und anerkannt sein muss. „Es ist einfach an der Zeit, dass das Berufsbild PTA neu gedacht und der heutigen Zeit angepasst wird“.
Mehr Kompetenz, mehr Gehalt
Die Frage, ob nach solch einer Weiterqualifizierung ein höheres Gehalt gezahlt werden soll, bejahten 98 Prozent der Befragten. „Die Umfrage hat darüber hinaus eindrucksvoll gezeigt, dass wir PTA sowohl von unserem Arbeitgeber aber insbesondere vom Gesetzgeber mehr Wertschätzung wollen. Und zwar nicht durch warme Worte, sondern monetär“, sagt Zierath. Das PTA-Einstiegsgehalt liege gerade knapp über dem zukünftigen Mindestlohn, das Gehaltsmaximum ist laut Tarifvertrag bereits nach 15 Jahren erreicht. Und das, obwohl die Ausbildung intensiv und schwer ist.
„Nicht nur die öffentliche Apotheke ist unterfinanziert, wir Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind es auch. Wir als PTA sind bereit, uns weiterzuqualifizieren. Wir sind es aber leid, dass dieser tolle Beruf nicht die Anerkennung findet, die er verdient. Hier ist die neue Bundesgesundheitsministerin gefordert!“
Zur Methodik: An der Umfrage nahmen insgesamt 912 PTA, PKA und Apotheker:innen teil. Der Großteil der Befragten kann eine Berufserfahrung von mehr als 20 Jahren vorweisen.
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