Die Apotheke ist ein mystischer Ort. In der Luft liegen ein besonderer Duft und eine Art Magie, die Menschen in ihren Bann ziehen. So ging es auch der 22-jährigen Cagla, als sie mit dem Job begann. Die Apotheke ist ihre Welt und PTA ein Traumberuf – trotz aller Widrigkeiten.
Mit 16 hat man entweder keine Ahnung oder eine große Schwester, die eine Idee für das eigene Leben hat. So ging es Cagla, die dank ihrer älteren Schwester eine Ausbildung zur PKA begann und die Apotheke mit all ihren Facetten kennen und lieben lernte. „Ich fand einfach alles interessant. Die Ausbildung, den Beruf, die Apotheke. Mir war ja mit 16 gar nicht bewusst, wie Apotheke funktioniert. Die Arzneimittel waren einfach da, ich hatte nie darüber nachgedacht, wo sie herkommen.“ Heute weiß Cagla, dass eine Apotheke vorne nur gut funktioniert, wenn auch hinten alles gut läuft.
„Als PKA habe ich jede Packung angeschaut, gefragt, was das ist und beim Verbuchen der Ware geguckt und gelernt, weil ich mich für die Wirkstoffe und deren Anwendung interessiert habe. Beim Sichtwahlauffüllen habe ich den Apothekern und PTA immer bei der Beratung zugehört und wusste, das will ich auch. Mein Interesse für den Handverkauf war größer, als für das Backoffice. Ich will Menschen helfen, ohne Arzt zu sein.“ Das Interesse für die PTA-Ausbildung wuchs.
Seit fast sieben Monaten besucht die angehende PTA die Bernd Blindow-Schule in Berlin und ist hellauf begeistert. Ihre Lieblingsfächer sind Arzneimittelkunde und Galenik. Vor allem die praktischen Übungen machen ihr Spaß, sind aber auch anstrengend. „Die PKA-Ausbildung habe ich auf die leichte Schulter genommen. Bei der PTA-Ausbildung muss ich von Anfang an lernen. Was nützt es mir und den Kunden, wenn ich immer nur irgendwie durchkomme. Es heißt ja nicht umsonst, fragen sie ihren Arzt oder Apotheker, oder PTA.“
2+1 – längere PTA-Ausbildung = mehr Zeit zum Lernen
Geht es um die Ausbildungsdauer, könnte sich Cagla auch vorstellen, drei Jahre die Schulbank zu drücken. „Zum Glück ist die Ausbildung nicht dual, wie die zur PKA. Es ist viel Stoff auf einmal. Als PTA hilft man kranken Menschen und dazu braucht man viel Wissen. Dauert die Ausbildung drei Jahre, ist der Zeitdruck geringer – für uns Schüler und die Lehrer. Am Ende sind wir bessere PTA, weil wir das viele Fachwissen nicht so komprimiert beigebracht bekommen müssen.“
Für Cagla ist PTA die optimale Berufswahl, denn sie liebt die Apotheke und die Arbeit mit Menschen. „Ideal ist es, wenn du mit Menschlichkeit und Wissen punkten kannst.“ Überzeugen kann Cagla mit ihrer Freundlichkeit. „Ich lasse mich nicht stressen oder aus der Ruhe bringen und bin zu jedem freundlich.“
PTA ein Traumberuf: Es kommt meist nicht auf das Geld an
Für die angehende PTA ist die Apothekenwelt aber nicht nur rosarot. Sie ist sich auch den Schattenseiten bewusst – stressiger Alltag, viel Verantwortung für wenig Geld. „Über das Gehalt habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich habe drei Jahre als PKA gearbeitet und auch nicht auf das Gehalt geguckt. Ginge es mir darum, viel zu verdienen, hätte ich einen anderen Weg eingeschlagen. PTA ist für mich aber genau richtig. Ich mache die Ausbildung, um meinen Wissensdurst zu stillen.“
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