Die Nachfrage nach Imvanex (Bavarian Nordic) in den Apotheken steigt. Doch wo kann der Impfstoff bestellt werden? So viel ist sicher: beim Hersteller nicht. Bavarian Nordic liefert nicht an Apotheken.
Die Stiko empfiehlt bestimmten Personen zum Schutz vor Affenpocken eine Immunisierung mit Imvanex. Der Bund hat 240.000 Impfdosen bestellt, die Auslieferung der ersten 40.000 Dosen soll noch im Juni erfolgen. Ein genaues Datum ist nicht bekannt. Und auch der Hersteller kann kein konkretes Lieferdatum nennen. „Alle Regierungsaufträge haben für uns hohe Priorität und wir werden so schnell wie möglich nach Vertragsunterzeichnung mit den Lieferungen beginnen und einen festen Lieferplan für die gesamte Dosismenge vereinbaren“, heißt es auf Nachfrage.
Unklar ist zum jetzigen Zeitpunkt auch die Verteilung der Impfdosen. „Zum konkreten Verteilmechanismus laufen noch abschließend die Beratungen“, teilt ein Sprecher aus dem BMG mit. Dem Vernehmen nach soll Imvanex von den Ländern verteilt werden. An den Großhandel liefert Bavarian Nordic die bestellte Ware jedenfalls nicht. Geliefert werden die vom Bund georderten Dosen „an einen von der Regierung beauftragten Verteiler.“
Wie und wo können Apotheken in Deutschland den Impfstoff bestellen? Beim Hersteller nicht: „Wir verkaufen den Impfstoff nur an Regierungen, daher sollten sich Apotheken bei ihren örtlichen Gesundheitsbehörden nach der Verfügbarkeit des Impfstoffs erkundigen“, teilt ein Bavarian Nordic-Sprecher mit.
Imvanex ist in Packungen zu 20 Durchstechflaschen erhältlich. Produziert wird der Impfstoff von Bavarian Nordic nördlich von Kopenhagen in Dänemark.
Ein Lieferengpass sei aufgrund der gestiegenen Nachfrage im Moment nicht in Sicht. „Wir arbeiten daran, die derzeitige kurzfristige Nachfrage zu bedienen und sind in der Lage, die Abfüllung weiterer Impfstoffe in den nächsten sechs Monaten zu erhöhen. Natürlich können wir nicht sagen, ob die Nachfrage mittelfristig gedeckt werden kann, wenn der Ausbruch der Affenpocken weiter eskaliert, aber wir gehen davon aus, dass alle wichtigen Kunden (Regierungen) ihren Bedarf kurzfristig decken können“, so der Sprecher.
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