Paxlovid/Lagevrio: Keine Doku für Vernichtung
Eine Million Packungen Paxlovid hat das Bundesgesundheitsministerium nach der Zulassung des oralen antiviralen Coronamedikaments bestellt. Derzeit lagern noch rund 550.000 Therapieeinheiten beim Großhandel – einige Chargen sind bereits verfallen. Die Vernichtung muss nicht dokumentiert werden.
Lagevrio und Paxlovid haben in einigen Chargen das Verfallsdatum erreicht. Hinzukommt, dass Lagevrio seit Februar nicht mehr verschreibungs- und abgabefähig ist und Merck Sharp & Dohme im Juni den Zulassungsantrag auf europäischer Ebene zurückgezogen hat.
Was mit den betroffenen Packungen passieren soll, ist inzwischen auch klar – vernichten. Laut Bundesgesundheitsministerium lagerten nach dem 24. Februar 2023 noch rund 30.000 Therapieeinheiten Lagevrio, die inzwischen ihr Verfallsdatum überschritten haben und fachgerecht entsorgt werden können, beim Großhandel – das gleiche gelte für gegebenenfalls noch in Apotheken lagernde Arzneimittel.
Außerdem haben die Großhändler derzeit noch rund 550.000 Therapieeinheiten Paxlovid vorrätig.
„Davon erreichen die ersten Chargen Ende Juli 2023 ihr Verfalldatum, weitere im Verlauf des Jahres bis Anfang 2024“, so eine Sprecherin. Wie viele Packungen bereits verfallen sind, lässt das BMG offen.
„Ob und wie viele Therapieeinheiten nach Erreichen des Verfalldatums unverbraucht einer fachgerechten Entsorgung zugeführt werden müssen, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht sicher vorausgesagt werden“, so die Sprecherin.
Insgesamt gehe das BMG davon aus, dass die Arzneimittel in der Vergangenheit bedarfsgerecht durch die Apotheken beim Großhandel bestellt wurden. Daher dürfe eine Entsorgung in den Apotheken wenig ins Gewicht fallen. Und wenn doch, muss diese nicht dokumentiert werden. „Eine Dokumentation der Entsorgung ist gemäß geltender Allgemeinverfügung nicht erforderlich.“
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