Die Nachfrage nach Ozempic 1 mg (Semaglutid, Novo Nordisk) kann seit Oktober nicht bedient werden. Doch schon bald soll das Arzneimittel wieder lieferbar sein.
Ozempic 1 mg zu 3 Fertigpens wurde nicht wie geplant im Dezember ausgeliefert und soll stattdessen voraussichtlich ab dem 16. Januar 2023 wieder verfügbar sein. Der Lieferengpass sei laut Novo Nordisk auf eine hohe Nachfrage und unterbrochene Lieferketten zurückzuführen.
Ozempic wird zur Behandlung von Erwachsenen mit unzureichend kontrolliertem Diabetes mellitus Typ 2 als Zusatz zu Diät und körperlicher Aktivität angewendet. Möglich ist eine Monotherapie, wenn Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit oder Kontraindikationen nicht geeignet ist, sowie eine Kombi mit anderen Antidiabetika. Ozempic ist seit 2018 in Deutschland auf dem Markt.
Semaglutid lässt zudem die Pfunde bei Nicht-Diabetiker:innen purzeln. Anfang des Jahres hat die EU-Kommission Wegovy (Semaglutid, Novo Nordisk) in der Indikation Übergewicht zugelassen. Voraussetzung ist entweder ein BMI von 27 oder höher mit mindestens einer gewichtsbedingten Begleiterkrankung oder ein BMI von 30 oder höher, jeweils in Verbindung mit der Durchführung einer kalorienreduzierten Diät und erhöhter körperlicher Aktivität.
Wie die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) im November mitteilte, werde Ozempic häufig – ohne Zulassung – bei Übergewichtigen als Lifestyle-Medikament zum Abnehmen eingesetzt, beispielsweise in den USA, beworben durch Prominente. Und auch in den Sozialen Medien trendet der Wirkstoff. „Alleine der Hashtag #Ozempic wurde 350 Millionen Mal in Sozialen Medien geteilt.“
Die Expert:innen der DGE warnen jedoch vor einem Off-Label-Use von Ozempic und verweisen auf die damit verbundenen Risiken. „Die unkontrollierte Anwendung ohne Indikation ist mit Risiken und Nebenwirkungen verbunden, etwa Übelkeit und Erbrechen. Aber auch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und Gallenblase können die Folge sein. In Tierversuchen fand man zudem ein potenziell erhöhtes Risiko für bestimmte Schilddrüsenkrebsarten.“
Hinzu kommt, dass die nicht nur in Deutschland ohnehin angespannte Versorgungslage durch den Trend für die eigentliche Zielgruppe des Arzneimittels, Diabetiker:innen, zusätzlich zur Gefahr werden könnte.
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