Otomyk: Clotrimazol-Ohrentropfen von Infectopharm
Mit Otomyk (Clotrimazol, Infectopharm) steht erstmals ein speziell für den Gehörgang entwickeltes und getestetes Arzneimittel zur Behandlung von Otomykosen zur Verfügung. Die Ohrentropfen sind verordnungsfähig.
Eine Otomykose – Pilzinfektion des äußeren Gehörganges – ist meist durch grauschwarze oder gelbe, von watteartigem Material umgebene Punkte sichtbar. Ist Candida albicans der Auslöser, sind die Pilze nicht sichtbar, aber es findet sich in der Regel ein verdicktes, cremig-weißes Exsudat. Behandelt wurde der Pilzbefall bislang mit dafür nicht zugelassenen antimykotischen Tropfen oder Salben.
Mit Otomyk steht jetzt ein Fertigarzneimittel zur Verfügung. Enthalten ist Clotrimazol, ein jahrzehntelang erfolgreich eingesetztes Breitspektrum-Antimykotikum bei Pilzerkrankungen der Haut. Neu ist dessen gezielte Anwendbarkeit am Ohr. Das Azol-Antimykotikum soll zweimal täglich über einen Zeitraum von 14 Tagen angewendet werden. Die konservierungsmittelfreien Ohrentropfen sind in Einzeldosen erhältlich und sind für Patient:innen ab einem Alter von einem Monat geeignet.
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat eine Ausnahme für Clotrimazol zur Behandlung der pilzbedingten Otitis externa (Otomykose) beschlossen und in die Anlage III der Arzneimittel-Richtlinie (AM-RL) aufgenommen. Die Änderung wird mit Veröffentlichung im Bundesanzeiger rechtswirksam und Otomyk kann zulasten der Kasse verordnet werden.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Entlassrezept: Neue Regelung bei Primärkassen
Welche Packung im Rahmen des Entlassmanagements abgegeben werden kann, stellt Apotheken immer wieder vor Herausforderungen. Zwar ist grundsätzlich eine N1 …
Tipp-Ex-Retax: AOK verzichtet erneut auf Verjährung
Korrekturen mit Tipp-Ex haben in der Vergangenheit zu Retaxationen geführt – ebenso die mehrfache Abrechnung der BtM-Gebühr. Zu Unrecht, finden …
AOK Nordost warnt vor Rezeptfälschungen
Die AOK Nordost verzeichnet eine „neue Welle von Rezeptfälschungen“. Betroffen sind vor allem Verordnungen über Krebsmedikamente sowie ein Allergie-Mittel. Apotheken …













