Schon Cleopatra und Nofretete setzten auf Aloe vera als Schönheitselixier. Heute finden Gele mit dem Pflanzensaft der Wüstenpflanze vor allem bei sonnengestresster Haut Anwendung. Wie gut Aloe vera-Gele sind, hat Öko-Test untersucht.
Aloe vera-Gele werben mit hohen Konzentrationen. Bis zu 100 Prozent Pflanzensaft sollen in den Produkten enthalten sein. Dabei bestehen nicht alle Produkte aus Direktsaft, sondern wurden aus einem Pulverkonzentrat hergestellt. Woraus die restliche Menge besteht und was die zusätzlichen Inhaltsstoffe sind, auf die in einigen Fälle besser verzichtet worden wäre, verrät Öko-Test.
Öko-Test: Aloe vera-Gele
Öko-Test hat 19 Aloe vera-Gele – darunter sechs Naturkosmetika – in Drogerie, Supermarkt und Apotheke eingekauft und getestet. Die Produkte wurden auf umstrittene halogenorganische Verbindungen und bedenkliche Formaldehyd/-abspalter untersucht. Ist Parfüm enthalten, wurde auf Duftstoffe, die allergische Reaktionen auslösen können, und künstliche Moschusverbindungen, die sich in der Umwelt und im Menschen anreichern, geprüft. Außerdem wurde auf PEG/PEG-Derivate oder umweltbelastende synthetische Polymere geachtet. Auch die Verpackung nahmen die Tester genauer unter die Lupe, hier waren vor allem umweltproblematische PVC/PVDC/chlorierte Verbindungen im Fokus.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Elf Gele werden mit „sehr gut“ und drei mit „gut“ bewertet. Allerdings hinterlasse das Testergebnis bei den Experten ein „mulmiges Gefühl“, denn die beiden Schlusslichter (Aloe Vera Esi Gel Puro 99,9 Prozent, Groß und das Beau-Pro Aloe Vera Gel, Sinoasis) im Test konnten nicht überzeugen. Die Tester konnten Formaldehyd/-abspalter im Labor nachweisen. Das Problem: Formaldehyd kann die Schleimhäute reizen und Allergien auslösen. Außerdem gilt für die Verbindung ein Verbot in Kosmetika, da sie als „vermutlich krebserregend“ eingestuft wurde. Formaldehydabspalter dürfen jedoch noch als Konservierungsmittel zum Einsatz kommen. Auf der Inhaltsstoffliste der getesteten Produkte stehen sie allerdings nicht. Wie aber kommen die Substanzen dann ins Produkt? Eine Erklärung wäre die Vorkonservierung der Rohstoffe.
„Formaldehyd ist nicht gerade das, was sich die Kundin von einem stresslindernden Aloe vera-Gel erwartet – vor allem nicht in einem Apothekenprodukt wie dem Esi Gel, das groß mit dem Zusatz ‚hypoallergenic skin care system‘ wirbt“, schreibt Öko-Test.
Die Bestnote wurde unter anderem an die Eigenmarken von Rossmann (Alterra und Isana) sowie die Aloe vera-Gele von Santaverde, Bergland-Pharma und Anton Hübner vergeben. Die Eigenmarken von dm (Balea) und Müller wurden mit „gut“ bewertet. Die Apothekenmarken Dr. Storz Aloe vera 97,5 Prozent Gel (Riemser) und Pro Naturales Aloe vera-Gel 99,7 Proznet (Imopharm) werden mit „ausreichend“ benotet. Die Produkte enthalten synthetische Polymere. PEG/PEG-Derivate sorgen für einen Punkteabzug. In puncto Inhaltsstoffe und weitere Mängel konnte nur die Note „befriedigend“ vergeben werden.
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