Eine hohe Rezidivrate spielt unter anderem bei Harnwegsinfekten, Erkältungen und Nasennebenhöhlenentzündungen eine Rolle. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Allerdings liegen häufig wiederkehrende Infekte oft auch an einem verfrühten Abbruch einer Arzneimitteltherapie oder einer zu zeitigen Belastung des noch geschwächten Körpers. Im Beratungsgespräch sollten PTA nun mehrere Faktoren beachten, denn nur mit Einhaltung einiger Hinweise lassen sich hartnäckige Infekte loswerden und Rezidive vermeiden.
Viele PTA befinden sich regelmäßig in der Situation, dass Kund:innen, die vor wenigen Tagen noch mit Arzneimitteln zur Selbstmedikation eines Infekts versorgt wurden, erneut in der Apotheke auftauchen. Sie schildern dann meist, dass die Medikation zunächst sehr gut angeschlagen habe, allerdings nun wieder Symptome auftreten und sich die Erkrankung erneut anbahnt.
Beim folgenden Beratungsgespräch wird meist deutlich, dass die Medikation einerseits zu früh beendet wurde, da sich eine starke Symptomlinderung einstellte, und sich der/die Kund:in andererseits auch nicht mehr ausreichend geschont hat.
Einen Rezidiv durch sensibilisierende Beratung vermeiden
Im Vordergrund der Beratung bei Kund:innen, die unter einem rezidivierenden Infekt leiden, steht die Sensibilisierung darauf, dass es unabdingbar ist, den Infekt komplett auszukurieren. Eine oft vorkommende Argumentation der Betroffenen ist, dass durch private oder berufliche Verpflichtungen keine Zeit bleibt, um dem Körper die nötige Ruhe zu gönnen. Gerade hier sollte darauf eingegangen werden, dass ein sich immer wiederholendes Krankheitsbild die Genesung nur weiter verzögert und die Lebensqualität einschränkt.
Der Einsatz von Komplexmitteln bei Erkältungen ist sehr gefragt, da die schnelle Symptomlinderung im Vordergrund steht. Allerdings sollte hierbei darauf hingewiesen werden, dass die Erkrankung nicht überstanden ist, sondern lediglich die Symptome durch das Komplexmittel gebessert werden. Ein Rezidiv ist durch die gleichbleibende Belastung und fehlende Ruhe fast schon vorprogrammiert.
Der beste Weg der Rezidivprophylaxe ist, dem Körper die nötige Zeit zur Genesung zu gönnen und sich zu schonen. Auch die therapietreue Einnahme der empfohlenen oder verordneten, auf die Symptome abgestimmten Medikation ist wichtig. Oft denken Kund:innen, dass bei Besserung der Beschwerden die Arzneimittel nicht mehr eingenommen werden müssen. Dies ist in vielen Fällen ein Trugschluss, da eine Symptomlinderung nicht gleich eine komplette Genesung bedeutet. Besonders beachtenswert ist die korrekte Einnahme von durch einen Arzt/eine Ärztin verordneten Antibiotika. Hier steht nicht nur die Vermeidung eines Rezidivs, sondern auch die Verhinderung von Resistenzen gegen das Antibiotikum im Mittelpunkt.
Sonderfall Harnwegsinfekt
Besonders häufig sind Kund:innen mit Harnwegsinfekten von Rezidiven betroffen. Bei vielen Patient:innen tritt die akute Zystitis trotz bereits gut fortschreitender Heilung mehrfach nacheinander auf. Die Gründe hierfür sind eine erneute Infektion der Blase mit Bakterien, eine überreizte Blase, die unzureichende Genesung der vorigen Blasenentzündung und das vorzeitige Beenden der verordneten oder empfohlenen Medikation.
Da eine akute Zystitis auch kompliziertere Folgeerkrankungen wie eine Nierenbeckenentzündung nach sich ziehen kann, ist besondere Vorsicht geboten. Eine Selbstmedikation ist nur bei unkomplizierten Harnwegsinfekten möglich.
Tipps zur Vermeidung eines Rezidivs bei Harnwegsinfekten:
- keine übermäßige Intimhygiene
- auf ausreichende Trinkmenge achten
- Wärme
- regelmäßige Entleerung der Blase, auch nach dem Geschlechtsverkehr
- strikte Einhaltung der Medikation
- beim Toilettengang stets von vorn nach hinten wischen, um die Darmbakterien nicht in die Nähe der Harnröhre zu bringen
- Einnahme von D-Mannose (gute Studienlage zur prophylaktischen Wirkung)
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