Nasenbluten: Kopf nach vorn oder in den Nacken?
90 Prozent der Nasenblutungen entstehen im vorderen Teil der Nase und sind fast immer harmlos. Die Ursachen können verschieden sein – ebenso die Behandlung. Wir frischen dein Wissen zum Nasenbluten auf.
Blutet die Nase, ist der Schreck meist groß. Dennoch lautet die oberste Regel: Ruhe bewahren und vor allem: Kopf nicht in den Nacken, sondern nach vorn. Denn: Das Blut kann so in den Rachen gelangen, verschluckt werden und schließlich Übelkeit und Erbrechen verursachen. Außerdem kann die Blutung aufgrund einer Erhöhung des Blutdrucks schlechter gestoppt werden. Darum: Kopf nach vorne und das Blut herauslaufen lassen. Im besten Fall ist ein kaltes Handtuch oder ein Coolpack zur Hand, das in den Nacken gelegt werden kann. Weil die meisten Blutungen im vorderen Teil der Nase entstehen, kann ein leichtes Zusammendrücken der Nasenflügel für etwa zehn Minuten die Blutung stoppen.
Nasenbluten: Stift, Docht und Schwamm
Hilfe kommt auch aus der Apotheke, und zwar in Form von einem Gelatineschwamm – die sterilen Schwämmchen aktivieren die Blutgerinnung und können Blut und Sekret aufsaugen. Zudem können Nasenstifte mit Tannin und Bismutgallat Nasenbluten stoppen – das enthaltene Hartfett macht die Nase außerdem geschmeidig, was einem erneuten Bluten beim Entfernen des Nasenstiftes vorbeugen kann. Eine weitere Möglichkeit ist ein blutstillender Nasendocht mit Calciumalginatfasern mit 100-prozentigem pflanzlichen Ursprung. Nasenbluten stoppen kann auch ein Nasengel mit Hyetellose, das Gel wird mit Hilfe des Applikators aus der Tube in die Nase gedrückt, und zwar so lange, bis die Blutung gestoppt ist. Das Gel muss mindestens 30 Minuten in der Nase verbleiben und wird über den natürlichen Reinigungsmechanismus der Nase abtransportiert.
Das ist tabu
Hinlegen oder Taschentücher in die Nase stecken sind tabu. Zwar kann das Taschentuch das Blut aufsaugen und die Blutung gestoppt werden, jedoch besteht die Gefahr, dass das Tuch antrocknet und beim Entfernen für Verletzungen sorgt und schließlich wieder eine Blutung auslöst.
Das können die Ursachen sein
Die Ursachen für Nasenbluten sind verschieden. Unter anderem können Nasebohren, trockene und/oder gereizte Schleimhäute sowie ein übermäßiger Gebrauch von abschwellenden Nasensprays Auslöser sein. Aber auch äußere Einflüsse, wie ein Schlag oder ein Sturz können die Ursache sein. Außerdem können Erkrankungen wie Bluthochdruck, Allergien oder fieberhafte Infekte sowie Arzneimittel wie ASS und Cumarine Auslöser von Nasenbluten sein.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
NEM für Kinder: Kein Beitrag zur gesunden Ernährung
Die Stiftung Warentest warnt vor Nahrungsergänzungsmitteln (NEM) für Kinder. Von 18 getesteten Produkten habe nur ein einziges keine Mängel aufgewiesen, …
Sleepmaxxing: Warnung vor TikTok-Hype zur Schlafoptimierung
Bildschirmzeit reduzieren, Routinen entwickeln und Co. – Neben bewährten Ratschlägen kursieren unter dem Trend Sleepmaxxing zahlreiche, oft skurrile TikTok-Tipps für …
NEM statt Metformin: Betrugsmasche bei Diabetiker:innen
Dass bei Patient:innen mit Diabetes eine korrekt eingestellte Medikation entscheidend ist, ist bekannt. Doch genau diese gerät durch eine aktuelle …