„Eins ist sicher: die Rente“ – Einige von uns erinnern sich wohl noch an den Satz des damaligen Ministers für Arbeit und Soziales, Norbert Blüm, von 1986. Doch seitdem ist einige Zeit vergangen und die Renten sind bei vielen Beschäftigten längst nicht mehr so sicher, wie einst gedacht. Die Sorge vor Altersarmut wächst, und zwar auch unter den PTA. Das zeigt der große PTA-Gehaltsreport 2021 von PTA IN LOVE – powered by Adexa.
Zugegeben, PTA gehören nicht gerade zu den Top-Verdiener:innen unter den Beschäftigten. Im Schnitt verdient ein/e Kolleg:in knapp 1.500 Euro netto – 1.800 Euro netto bei mindestens 38 Wochenstunden, 1.450 Euro netto bei rund 30 Wochenstunden. Nicht gerade üppig. Und so ist die Angst vor Altersarmut unter den Umfrageteilnehmer:innen groß, geben acht von zehn Befragten an, und zwar unabhängig davon, ob die Kolleg:innen tariflich bezahlt werden oder nicht.
Nicht umsonst hat rund jede/r siebte PTA zusätzlich noch einen Minijob, vor allem aus finanziellen Gründen. Bei den Teilzeitbeschäftigten ist der Anteil der Minijobber:innen minimal höher (15 Prozent) als bei den Vollzeitkräften (14 Prozent). Und das, obwohl die Sorge vor Altersarmut bei ersteren überraschend geringer (77 Prozent) ausfällt als bei letzteren (83 Prozent). Paradox: Teilzeitkräfte haben in der Regel später einen deutlich geringeren gesetzlichen Rentenanspruch, da sie zuvor weniger in die Rentenkasse einzahlen.
Bei der Frage nach Altersarmut spielt auch der aktuelle Job eine Rolle. So zeigt sich: Wer mit der derzeitigen Anstellung zufrieden ist, hat deutlich weniger finanzielle Sorgen für das Alter (78 Prozent) als die Unzufriedenen (88 Prozent). Und auch regional lassen sich Unterschiede feststellen: Demnach haben PTA in Sachsen-Anhalt und Hamburg (90 und 86 Prozent) am meisten Angst, wohingegen in Rheinland-Pfalz (74 Prozent), Hessen und dem Saarland (jeweils 76 Prozent) weniger Sorge herrscht.
Aber wie schützen sich PTA denn nun vor drohender Altersarmut? Im Hinblick auf die Altersvorsorge setzt mehr als jede/r zweite Befragte auf die betrieblich geförderte Variante. Doch auch staatlich unterstützte private Rentenversicherungen – beispielsweise die Riester-Rente – stehen bei den Kolleg:innen hoch im Kurs (42 Prozent). Mehr als drei von zehn PTA (37 Prozent) vertrauen allerdings lieber auf den guten alten „Sparstrumpf“ oder private Investments. Und hier liegt der Hase im Pfeffer: Weil das PTA-Gehalt so gering ausfällt, ist es kaum möglich, Rücklagen zu bilden und Geld zu sparen, gibt ein Großteil der Teilnehmer:innen (81 Prozent) an.
Kein Wunder, dass neben der standardmäßigen Haftpflicht- und Hausratversicherung weitere kostspielige Absicherungen wie eine Berufs- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung eher eine untergeordnete Rolle spielen (39 und 20 Prozent). Um bei drohenden Rechtsstreitigkeiten – zum Beispiel mit Kund:innen, dem/der Chef:in oder auch im Privatleben – abgesichert zu sein, setzt aber immerhin jede/r Zweite auf eine Rechtsschutzversicherung.
Zur Methodik: Für den großen PTA-Gehaltsreport 2021 wurden vom 12. bis 23. November 2021 3.528 verifizierte PTA aus der PTA IN LOVE-Community befragt. Die Entwicklung und Durchführung der Befragung erfolgte mit Unterstützung des aposcope-Teams.
Das könnte dich auch interessieren
Mehr aus dieser Kategorie
Fertigarzneimittelname und Wirkstoffangabe bald Pflicht?
Die Wirkstoffangabe könnte auch bei der Verordnung eines Fertigarzneimittels verpflichtend werden. Im Januar wird der Sachverständigenausschuss für Verschreibungspflicht (SVA) eine …
Pflegehilfsmittel: Monatspauschale steigt auf 42 Euro
Die Friedenspflicht beim Pflegehilfsmittelvertrag gilt noch bis Jahresende. Apotheken können Anspruchsberechtigte aber auch nach dem Jahreswechsel versorgen. Der DAV wird …
Pulvernester bei Amoxicillin-Micro Labs
Auch nach intensivem Schütteln konnte in einigen Fällen keine homogene Mischung von Amoxicillin-Micro Labs 500 mg/5 ml Pulver zur Herstellung …