Melissengeist zur Handdesinfektion: 700 Flaschen verkauft
Eine Idee, die aus der Not heraus entstand, entwickelte sich für Apotheker Geert Helmut Oortmann aus Braunschweig zu einer Erfolgsgeschichte. Die Idee, Melissengeist als Händedesinfektionsmittel einzusetzen, kommt von der Apotheke K10. 700 Flaschen wurden bereits verkauft.
Als Desinfektionsmittel knapp wurden und die Allgemeinverfügung noch nicht galt, mussten Apotheker erfinderisch werden. Eine Ersatzlösung für die Handdesinfektion sah Oortmann im Melissengeist. Die Idee nahm der Apotheker mit Humor: „Melissengeist ist dann auch trinkbar für die Goodbye-Corona-Party.“ Zudem habe Melissengeist mehrere Vorteile, so Oortmann. Er sei gut, günstig, rückfettend, zahlreich vorhanden. Doch nun ist der Vorrat erschöpft.
„Ich habe bis heute 700 Flaschen verkauft, 100 verschenkt und Sunlife ist zum Beispiel ausverkauft.“ Bis wieder Nachschub komme, könne es einige Wochen dauern. Oortmann hat die Desinfektion der anderen Art an Familie, Freunde, Bekannte, Ärzte, Praxen und Kunden verschenkt und noch einen Tipp parat. „Auf die Flasche passt auch die Pumpe vom Glasreiniger drauf. Das ist dann schon vom Aussehen her wirksam.“
Weil Oortmann so überzeugt von seiner Idee war, hatte er auch Kollegen informiert und Melissengeist zum Einkaufspreis angeboten. Ohne Erfolg. „Die Resonanz war fast null.“ Dabei hatte der Apotheker bei Klosterfrau nachgefragt und um eine Stellungnahme zu den desinfizierenden Eigenschaften gebeten.
Klosterfrau gab jedoch zu bedenken, dass die gängigen Händedesinfektionsmittel die erste Wahl seien. „Wenn diese jedoch ausverkauft sind, können stark Ethanol-haltige Produkte eine gute Alternative sein“, so Klosterfrau. „Mit 79 Prozent Ethanol erfüllt Klosterfrau Melissengeist diesen Umstand.“ Außerdem betont das Unternehmen: „Klosterfrau Melissengeist ist zur äußeren Anwendung zugelassen. Natürlich wirkt Klosterfrau Melissengeist mit seinen 13 Heilpflanzen weiterhin u.a. gegen Erkältungsbeschwerden.“
Apotheker Oortmann hat neben Melissengeist zur Handdesinfektion noch weitere Tipps für die Kunden. Seine Empfehlung: Zum Schutz solle nicht nur eine gute Handhygiene und Husten-Niesetikette eingehalten werden, sondern auch die Nase ständig gefettet werden. „Mein Bruder ist HNO-Arzt, daher kommt der Tipp“, sagt der Apotheker. Außerdem sei das Nasenduschen positiv zu bewerten.
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