Melatonin-Saft: Voquily vs. Rezeptur
Voquliy ist seit August in einer erstattungsfähigen Packung zu 60 ml im Handel. Doch welche Vorteile hat das Fertigarzneimittel gegenüber der NRF-Rezeptur?
Voquily wird angewendet zur Behandlung von Einschlafstörungen bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen sechs und 17 Jahren mit Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS), wenn Schlafhygienemaßnahmen unzureichend waren. Seit dem 1. August ist Voquily als erstattungsfähiges Arzneimittel in der 60-ml-Packungsgröße erhältlich. Parallel dazu arbeitet Infectopharm aktiv daran, auch für die 150-ml-Packungsgröße eine Erstattungsfähigkeit zu erwirken.
Enthalten ist Melatonin zu 1 mg/ml. Das verschreibungspflichtige Arzneimittel verkürzt die Einschlafzeit deutlich, schmeckt nach Erdbeere und ist gut verträglich. Die Lösung zum Einnehmen ist präzise und flexibel dosierbar und vor allem für Kinder eine Alternative, die Schwierigkeiten mit der Einnahme von Tabletten haben.
Voquily vs. Rezeptur
„Durch die Verordnung des Fertigarzneimittels entfällt nicht nur die aufwändige Herstellung in der Apotheke, sondern es wird auch das Risiko von Dosierungsfehlern minimiert“, teilt Infectopharm mit. Der Grund: Bei Voquily ist kein Aufschütteln nötig. Bei der NRF-Rezeptur hingegen schon, da es sich um eine Suspension handelt. Somit sei bei Voquily stets eine zuverlässige Dosierung und eine sichere Anwendung gegeben und das bei 24 Monaten Haltbarkeit des Arzneimittels und sechs Monaten Verwendbarkeit nach Anbruch.
Die NRF-Rezeptur besteht aus Melatonin, hochdispersem Siliciumdioxid und der Grundlage für Suspensionen zum Einnehmen DAC. Aufbrauchfrist und Laufzeit betragen sechs Monate. Zudem enthält 1 ml Suspension 2 mg Melatonin
Melatonin wird auch als Schlafhormon bezeichnet und bei Dunkelheit von der Zirbeldrüse im Epithalamus ausgeschüttet. Das Hormon wird im Körper aus Serotonin produziert und steuert den Tag-Nacht-Rhythmus. Die Konzentration ist in der Mitte der Nacht am größten und nimmt bis in den Morgen und im Alter ab. Das Problem: Licht – vor allem Blue Light – kann die Melatoninfreisetzung verringern oder verzögern und somit den Tag-Nacht-Rhythmus durcheinanderbringen und Einschlafprobleme nach sich ziehen.
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