Mehr als Seelenbalsam: Lob von der/dem Chef:in fördert die Gesundheit
Die einen so, die anderen so: Während es bei manchen Chef:innen vor allem Kritik für die Angestellten hagelt, setzen andere eher auf Lobeshymnen. Ein paar warme Worte zur rechten Zeit sind dabei nicht nur gut für die Seele. Vielmehr soll ein Lob von der/dem Chef:in sogar die Gesundheit der Mitarbeiter:innen fördern.
Wer kennt es nicht: In der Apotheke ist die Hölle los und es muss schnell gehen. Ist der Ansturm bewältigt, macht sich Erleichterung breit. Doch auf ein „gut gemacht“ kannst du bei einigen Chef:innen lange warten. Stattdessen kommen kritische Kommentare, was alles hätte besser laufen können. Auch wenn dahinter meist der Gedanke steckt, den/die Mitarbeiter:in anzuspornen und weiterzuentwickeln, kann nicht jede/r damit umgehen. Zum Glück gibt es auch Vorgesetzte, die versuchen, ihre Angestellten auf positive Art zu pushen. So kann sich immerhin die Mehrheit der Erwerbstätigen (60 Prozent) über Unterstützung von der/dem Arbeitgeber:in freuen. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA). Mehr noch: Die Untersuchung zeigt, „dass Unterstützung und Anerkennung eine wichtige Gesundheitsressource für Beschäftigte sind.“ Kann ein Lob von der/dem Chef:in also tatsächlich die Gesundheit der Mitarbeiter:innen fördern?
Die Antwort liefert die BAuA anhand von Daten zur psychischen und gesundheitlichen Situation von Erwerbstätigen. Unterschieden wurde dabei in zwei Gruppen: diejenigen, die „häufig“ Unterstützung und/oder Anerkennung durch den/die Arbeitgeber:in erfahren und diejenigen, bei denen dies „nie“ der Fall ist. Das Ergebnis: Werden Angestellte von Vorgesetzten unterstützt, empfinden sie weniger Belastungen durch eine hohe Arbeitsintensität und zeigen seltener psychosomatische Symptome wie Müdigkeit, Erschöpfung und Co. So haben knapp vier von zehn Arbeitnehmer:innen, die regelmäßig Lob von der/dem Chef:in bekommen, keine Beschwerden. In der anderen Gruppe sind nur 17 Prozent beschwerdefrei.
„Die Ergebnisse verdeutlichen einen positiven Zusammenhang zwischen Lob und Anerkennung durch Vorgesetzte und der gesundheitlichen Situation der Beschäftigten“, schlussfolgert die BAuA. Doch dies trifft laut den Daten nur auf jede/n dritte/n Erwerbstätige/n zu. Hier gibt es den Expert:innen zufolge also noch Nachholbedarf. Für Besserung sorgen könnte einerseits eine „Unternehmenspolitik, die ein wertschätzendes Miteinander betont und die Beschäftigten ermutigt, Probleme oder Fehler offen zu kommunizieren sowie Feedback zu geben und zu suchen“. Andererseits sollten Chef:innen geschult werden, damit sie ihren Mitarbeiter:innen eine wertschätzende und respektvolle Arbeitsatmosphäre bieten können. Zu guter Letzt seien auch die Angestellten selbst in der Pflicht, sich mehr Unterstützung und Lob von der/dem Chef:in einzufordern.
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