Kurkuma als Zusatztherapie bei Psoriasis?
Psoriasis kann nicht nur lästig, sondern auch unangenehm und schmerzhaft sein. Der Leidensdruck für Betroffene ist hoch und effektive Hilfe gefragt. Neben der Standardtherapie kommt dabei auch ein besonderes Gewürz ins Spiel. Hilft Kurkuma bei Psoriasis?
Psoriasis betrifft allein hierzulande Millionen Menschen. Als mögliche Ursache kommt ein Ungleichgewicht des Immunsystems, das wiederum durch äußere Reize wie Infektionen, Traumata, psychischen Stress und andere Faktoren unter dem Einfluss von genetischer Anfälligkeit verursacht werden kann, ins Spiel. Die Behandlung erfolgt sowohl systemisch als auch topisch, beispielsweise durch Methotrexat. Doch wie sich zeigt, kann sich das Hautbild weiter verbessern, wenn Kurkuma bei Psoriasis ergänzend zur Standardtherapie eingesetzt wird.
Kurkuma gehört zur Familie der Ingwergewächse und ist als Gewürz bekannt. Der indische Gelbwurz findet seit Jahrhunderten auch in der ayurvedischen Medizin Anwendung und kommt unter anderem bei Arthritis sowie bei Verdauungsbeschwerden zum Einsatz. Enthalten ist das Polyphenol Curcumin, das entzündungshemmende Eigenschaften besitzt und dem Wirkmechanismus Corticoiden ähnelt. Die Substanz ist fettlöslich und daher in der wässrigen Umgebung des Darms nur schlecht bioverfügbar. Außerdem wird Curcumin über die Leber und den Darm schnell wieder ausgeschieden. Für eine bessere Aufnahme kann die Kombination mit schwarzem Pfeffer sorgen.
Wirkt Kurkuma bei Psoriasis?
Forschende aus China haben die Anwendung von Kurkuma bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen untersucht. Dazu gehörte auch eine Analyse der Wirksamkeit und Verträglichkeit von Kurkuma bei Psoriasis. Dafür wurden die Ergebnisse von zwei randomisierten, kontrollierten Studien unter die Lupe genommen. Dabei zeigte sich ein positiver Effekt. Demnach bewirkte die zusätzliche Einnahme von Curcumin-Präparaten bei Patient:innen eine Halbierung der betroffenen Hautfläche oder des PASI (Psoriasis Area and Severity Index), der den Schweregrad der Erkrankungen angibt. Bei einigen Proband:innen besserte sich der PASI um 75 bis 90 Prozent.
Der Grund: Curcumin gilt als wirksamer Immunmodulator, der unter anderem die Aktivität von T-Zellen modulieren und mit verschiedenen biologischen Zielen und Signalwegen interagieren kann. Demnach kann es die Proliferation von Psoriasis-ähnlichen Zellen hemmen und außerdem die Barrierefunktion der Haut stärken.
„Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Curcumin ein großes Potenzial für die Behandlung von Psoriasis hat“, heißt es von den Forschenden. Es seien jedoch weitere Studien nötig, um die therapeutische Wirkung und Sicherheit von Curcumin bei Psoriasis weiter zu verifizieren. Auch bei weiteren Erkrankungen, unter anderem rheumatoider Arthritis, kann Kurkuma laut der Studie eine ergänzende Behandlungsoption sein.
Übrigens: In puncto Cholesterin erzielen Nahrungsergänzungsmittel mit Kurkuma keine signifikante Senkung des LDL-Spiegels und somit keinen kardiovaskulären Nutzen.
Mehr aus dieser Kategorie
Vielfalt statt Masse: Verlängern Flavonoide das Leben?
„Viel hilft viel“ – Dass diese Faustregel nicht immer passend ist, ist bekannt und gilt offenbar auch für die Aufnahme …
Vitamin D-Mangel erhöht Risiko für ADHS und Co. bei Babys
Dass eine ausreichende Vitamin D-Versorgung nicht nur für Erwachsene, sondern bereits für Neugeborene essentiell ist, ist bekannt. Andernfalls drohen gesundheitliche …
Nach Todesfall: EMA prüft Windpocken-Impfstoffe
Rund 20.000 Fälle von Windpocken werden hierzulande im Schnitt pro Jahr verzeichnet. Die vermeintlich harmlose „Kinderkrankheit“ kann dabei auch zu …