Killerphrasen: Wer ist eigentlich Tina?
Irgendwann ist er da – der erste Tag im neuen Team. Voller Elan ziehst du dir den frisch gewaschenen Kittel über, es kann losgehen! Frische Ideen, neue Leute, so viel Energie. Du lernst deine Kollegen kennen: Marie, Johanna, Martin, Karoline. Sehr nett alle. Tag 2: Das erste Teammeeting. Und dann sitzt Tina mit all ihren Schwestern mit am Tisch.
Du wolltest eigentlich nur deine Ideen einbringen und Erfahrungen weitergeben, die du in deiner früheren Anstellung gemacht hast, dein neues Team weiterbringen. Aber Tina hat etwas dagegen. Sie sagt: „Das klappt doch nie!“ Und ihre Schwester pflichtet ihr bei: „Nicht, dass wir uns die Finger verbrennen.“ Es gibt kein Durchkommen. Tina blockiert alles.
Keine Überraschung: Tina ist keine echte Person. Tina steht für „There is no alternative!“ – eine Redewendung die auf die britische Premierministerin Margaret Thatcher zurückgeht. Es ist der Urtyp des Totschlagarguments. Die personifizierte Killerphrase. Wenn Tina den Mund aufmacht, geht nichts mehr. Ein Killer für positive Weiterentwicklung und konstruktiven Austausch. Es geht nur darum, das Gegenüber mundtot zu machen und lösungsorientierte Ansätze, Ideen und Kreativität zu ersticken. Stattdessen soll der Status Quo aufrechterhalten werden – getarnt durch eine dieser giftigen Phrasen.
So schlimm das klingt: Wer in so einem Team gelandet ist, kann sich mit ein paar Tricks aus dem Klammergriff von Tina befreien. Das Wichtigste: Nicht ausweichen. Nur weil das Gegenüber auf den ersten Blick zerstörerisch agiert, musst du deine Ideen nicht aufgeben. Womit der Angreifer nicht rechnet, sind Fragen: Warum meinst du, dass das nicht klappt? Wie würde es denn klappen? Dann ist das Gegenüber gefordert und muss sich mit seiner Totschlag-Argumentation auseinandersetzen.
In der Regel stecken keine echten Bedenken hinter einer Blockadehaltung, sondern Unwillen und Angst vor der Veränderung. Eine weitere Strategie kann sein, den Gesprächspartner absichtlich falsch zu verstehen. „Das funktioniert sowieso nicht!“ kannst du mit einem schlichten Winkelzug entkräften: „Da hast du recht. So funktioniert es nicht. Deswegen würde ich vorschlagen, dass wir es so machen: …“ So kannst du deinen Gedanken in Ruhe zu Ende führen und zahlst nicht auf die Blockadehaltung ein. Dein Gegenüber läuft ins Leere.
Beide Ansätze sind in einem kleinen Team gut durchführbar, denn sie greifen niemanden an und zahlen auf eine konstruktive Diskussionskultur ein. Die schwierigeren Fälle sind die, in denen die Kollegin oder der Kollege persönlich wird. „Typisch Mann!“ oder „Typisch Frau!“ wäre ein Beispiel. Auf unsachliche Angriffe hilft am besten: Sachlich werden. „Was hat mein Geschlecht (meine Herkunft etc.) damit zu tun? Ich würde gerne wieder über das eigentliche Thema sprechen.“
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