Keine Rückerstattung für liegengebliebene Grippeimpfstoffe 2021/22
Liegengebliebene Grippeimpfstoffe der Saison 2020/21 wurden vom Bund erstattet. Insgesamt standen 16 Millionen Euro für die Apotheken zur Verfügung. Der Betrag wurde mit nur rund sieben Millionen Euro aber nicht ausgeschöpft. Für die übriggebliebenen Grippeimpfstoffe 2021/22 wird es keine Rückerstattung für die Apotheken geben.
„Apotheken müssen wie im Vorjahr finanziell entschädigt werden“, fordert der AVNR. „Die hohen Lagerreserven in den Apotheken zeigen, dass die Apotheken ihren öffentlichen Versorgungsauftrag sehr ernst nehmen und auf eigene Kosten ausreichend viele Impfstoffe eingekauft haben“, erklärte der AVNR-Vorsitzende Thomas Preis im Frühjahr. „Wenn sie jetzt nicht mehr gebraucht werden, bleiben die Apotheken auf den Kosten sitzen. Das ist so nicht akzeptabel. Daher muss der Bund wie im Vorjahr die Apotheken entsprechend finanziell entschädigen.“
Doch das Bundesgesundheitsministerium (BMG) hat der Rückzahlung eine Absage erteilt – Apotheken bleiben also auf den Kosten für die nichtverimpften Vakzine sitzen. Für Restbestände an Grippeimpfstoffen 2021/22 wird es keine Rückerstattung geben. Wie der Landesapothekerverband Sachsen-Anhalt informiert, hat der DAV mitgeteilt, sich auch in diesem Jahr beim Bundesgesundheitsministerium (BMG) für eine Rückerstattung der in den Apotheken verbliebenen Grippeimpfstoffe eingesetzt zu haben. „Leider hat das BMG dies abgelehnt.“
Für die kommende Grippesaison hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bis Mitte August – Ende der 33. Kalenderwoche – bereits knapp 17 Millionen Grippeimpfstoffdosen freigegeben. Das sind fast doppelt so viele wie zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Ab Oktober wird wieder gegen Grippe geimpft. Damit bis zum Start der Impfsaison ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht, haben die ersten Hersteller bereits Mitte August mit der Auslieferung der Vakzine begonnen. Den Anfang machte Seqirus am 8. August mit Fluad Tetra (adjuvantiert, tetravalent für Patient:innen ab 65 Jahren) und Flucelvax Tetra (zellkulturbasiert, tetravalent); Ende August folgten Afluria Tetra (eibasiert, tetravalent), wie Seqirus informierte. Eine nationale Reserve wird für die Grippesaison 2022/2023 vom BMG nicht beschafft.
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