Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern haben sich auf eine neue Empfehlung für die COVID-19 Vaccine von Janssen geeinigt. Wie bei Vaxzevria (AstraZeneca) entfällt in Arztpraxen die Priorisierung beim Janssen-Impfstoff.
Ab sofort können Arztpraxen und Betriebsärzt:innen den Janssen-Impfstoff ohne Priorisierung verimpfen. Somit können sich Impfwillige über alle Altersgruppen mit der Vakzine impfen lassen – nach ärztlicher Aufklärung und bei individueller Risikoakzeptanz. In den Arztpraxen kam der Impfstoff von Janssen allerdings bisher trotz ursprünglicher Planungen nicht zum Einsatz.
Mit ihrer Entscheidung soll die Impfkampagne Fahrt aufnehmen. Die größten Mengen der Janssen-Vakzine – über zehn Millionen Dosen – sollen im Juni ausgeliefert werden. Bis dahin sollen allerdings schon alle impfwilligen über 60-Jährigen eine Corona-Impfung erhalten haben. Laut Spahn sollen derzeit deutlich mehr als 60 Prozent Ü60 mindestens einmal geimpft worden sein. Angenommen, die Impfbereitschaft liege bei 80 bis 90 Prozent, seien fünf bis sechs Millionen Personen der Altersgruppe noch nicht geimpft. Bis Ende Mai, Anfang Juni sollten die Impfwilligen eine Immunsierung erhalten haben.
„Heute im Laufe des Tages werden wir einen Wert erreichen, dass jeder dritte Deutsche mindestens einmal geimpft worden ist. Es bleibt wichtig, dass wir Tempo haben und halten in dieser Impfkampagne – dafür ist auch der Impfstoff Johnson & Johnson wichtig“, so Spahn.
Wie bei AstraZeneca wurde die Priorisierung des Janssen-Impfstoffs aufgehoben. Damit würde laut Minister allen die Möglichkeit gegeben, mit dem Impfstoff geimpft werden zu können – nach ärztlicher Aufklärung und Einverständnis des Impflings. Zudem gebe es einen Unterschied im Vergleich zu den anderen verfügbaren Impfstoffen – die Vakzine muss nur einmal verabreicht werden. Zwar gebe es ernsthafte, aber sehr seltene Nebenwirkungen. In Deutschland würde darüber noch nicht berichtet, aber die Impfungen mit der Vakzine hätten hierzulande auch erst begonnen.
COVID-19 Vaccine Janssen Injektionssuspension ist wie Vaxzevria (AstraZeneca) ein Vektorvirenimpfstoff. Die Vakzine wird zur aktiven Immunisierung von Personen ab 18 Jahren zur Prävention von Covid-19 – ausgelöst durch SARS-CoV-2 – eingesetzt. Das Besondere an dem Impfstoff: Anders als die drei zuvor zugelassenen Vakzine von Moderna, AstraZeneca und BioNTech/Pfizer muss der Impfstoff nur einmal verabreicht werden und erreicht trotzdem eine hohe Schutzwirkung vor schweren Covid-19-Verläufen. Hinzu kommt eine im Vergleich zu anderen Impfstoffen leichtere Lagerung und längere Haltbarkeit.
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