Rosenwurz – Rhodiola rosea – gehört zu den robusten Dickblattgewächsen. Kein Wunder also, dass die sukkulente Pflanze der Familie der Adaptogene zugeordnet wird und dazu beitragen soll, Stress-Symptome wie Erschöpfung, Müdigkeit und Schwächegefühl zu lindern.
Rhodiola rosea ist in den arktischen Regionen Europas und Asiens zu Hause. Schon die Wikinger sollen die stärkenden und widerstandskraftsteigernden Eigenschaften der Pflanze genutzt haben. Ihren Namen verdankt das robuste, wasserspeichernde Gewächs der nach Rose duftenden Wurzel. Und genau die wird für die Herstellung eines Extraktes verwendet, denn die enthaltenen Phenylpropanoide und Phenylethanderivate wie Salidroside, Rosavin, Triandrin und p-Tyrosol sowie Flavonoide sollen für die stärkenden und erschöpfungsmindernden Eigenschaften verantwortlich sein.
Stress ist weit verbreitet. Die Ursachen können verschieden sein und reichen von Schule, Studium oder Beruf über Krankheiten von nahestehenden Personen, Konflikten im Alltag bis hin zur ständigen Erreichbarkeit. Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Energieverlust können unter anderem die Folge sein. Sogenannte Adaptogene sollen dem Körper helfen, sich Stress besser anzupassen und die Widerstandsfähigkeit des Körpers gegenüber Stressauslösern zu erhöhen. Ein Beispiel ist Rhodiola rosea.
„So zeigen Studien mit Extrakten aus der Wurzel der Pflanze, dass sie Stressempfinden, stressbedingte Müdigkeit und Erschöpfung signifikant verbessern können“, informiert Dr. Loges. Bereits nach einem Tag seien erste Effekte messbar. So wird Rosenwurz traditionell – seit mehr als 30 Jahren und davon mindestens 15 Jahre in der EU – zur vorübergehenden Linderung von Stress-Symptomen wie Müdigkeits- und Schwächegefühl eingesetzt.
Die stressreduzierende Eigenschaft kann vermutlich darauf zurückgeführt werden, dass Rosenwurz die Freisetzung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin sowie Cortisol normalisiert, informiert Dr. Loges. Gleichzeitig werde der Energiestoffwechsel durch die vermehrte Produktion von ATP erhöht.
Rhodiola rosea ist als Nahrungsergänzungsmittel und traditionelles pflanzliches Arzneimittel in verschiedenen Darreichungsformen im Handel.
„Die traditionelle Verwendung als Adaptogen ‚zur vorübergehenden Linderung von Stresssymptomen wie Müdigkeit und Schwächegefühl‘ ist bei traditionellen pflanzlichen Arzneimitteln angemessen“, so die Europäische Arzneimittelagentur. Anders sei dies bei Nahrungsergänzungsmitteln. Von ihnen sei kein gesundheitlicher Nutzen zu erwarten. „Denn die Extrakte in Nahrungsergänzungsmitteln können sich voneinander unterscheiden und sind – im Gegensatz zu Arzneimitteln – nicht standardisiert“, informiert die Verbraucherzentrale.
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