Frühling, Sonne, Flip-Flops: Bald ist es wieder Zeit, die festen Schuhe in den Schrank zu verbannen und auf Sandalen, Flip-Flops und Latschen umzusteigen. Doch nicht jeder freut sich auf die Zeit der offenen Schuhe, denn Nagelpilz kann die Freude trüben.
Nagelpilz
Beinahe jeder fünfte Erwachsene leidet an Nagelpilz – betroffen sind meist die Fußnägel. Mit zunehmendem Alter 65+ steigt die Häufigkeit und fast jeder Zweite ist betroffen. Bei Nagelpilz ist von einer Onychomykose die Rede. Alles beginnt mit Verfärbungen am Nagelrand. Betroffen sind meist kleine Areale, die sich gelblich, weißlich oder bräunlich verändern können. Im Laufe der Zeit kann sich der Nagel an den betroffenen Stellen verdicken und brüchig werden. Außerdem kann sich der Pilzbefall auf weitere Stellen des Nagels oder gar das Nagelbett ausbreiten.
Die Erreger, in der Regel Fadenpilze, können aufgrund von kleinen Mikroverletzungen in den Nagel eindringen und sich vom Keratin „ernähren“. Die Sporen lauern im Schwimmbad, im Fitnessstudio oder im eigenen Zuhause – meist im Bad. Nagelpilz tut zwar nicht weh, ist aber ansteckend. Unbehandelt kann sich der Nagelpilz auch auf die umliegenden Nägel ausbreiten.
Behandlung
Im Handel sind verschiedene Präparate. Zu den Topsellern gehören die Wirkstoffe Ciclopirox und Amorolfin. Nagellacke sind geeignet, wenn der Pilzbefall 80 Prozent des Nagels nicht überschreitet und das Nagelbett nicht befallen ist.
Ciclopirox ist als wasserlöslicher Lack erhältlich. Das Breitbandantimykotikum wird einmal täglich aufgetragen und soll mindestens sechs Stunden einwirken. Also sollten die Füße nach dem Auftragen sechs Stunden nicht gewaschen werden. Der Wirkstoff besitzt fungizide, entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften. Die Wirkung ist auf eine Hemmung von Nährstoffen in die Pilzzelle zurückzuführen.
Amorolfin werden fungistatische bis fungizide Eigenschaften zugesprochen. Das Morpholinderivat greift in die Ergosterol-Biosynthese der Pilzzellmembran ein. In der Regel werden die Lacke einmal in der Woche aufgetragen.
Harnstoff und Bifonazol sind als Salbe auf dem Markt. Ziel ist eine nagelablösende Behandlung von Nagelpilzerkrankungen mit gleichzeitiger gegen Pilze gerichteter (antimykotischer) Wirkung. Die Salbe sollte für einen Zeitraum von 14 Tagen alle 24 Stunden aufgetragen und mit einem Pflaster abgedeckt werden. Die aufgeweichten Nagelteile können mit einem Spatel entfernt werden. Im Anschluss wird über einen Zeitraum von 14 Tagen mit einer Bifonazol-haltigen Creme behandelt.
Essig kommt ebenfalls für die Behandlung von Nagelpilz infrage. Erhältlich ist das Hausmittel als Stift und Lösung. Die Medizinprodukte verfolgen das Prinzip der Absenkung des pH-Wertes. Somit wird ein für den Pilz ungünstiges Milieu geschaffen und die Ausbreitung eingedämmt. In der Regel müssen die Produkte zweimal täglich aufgetragen werden.
Geduld und Durchhaltevermögen sind gefragt
Nagelpilz ist hartnäckig. Die Behandlung kann mehrere Monate dauern. Daher sind Geduld und vor allem Durchhaltevermögen gefragt. Mit einigen vorbeugenden Maßnahmen kann das Risiko für Fuß- und Nagelpilz gesenkt werden:
- in Schwimmbädern oder fremden Badezimmern nie barfuß laufen
- Socken, Handtücher und Bettwäsche immer bei mindestens 60 Grad waschen, ideal als Kochwäsche, alternativ kann dem Waschgang auch ein Hygienespüler zugesetzt werden
- Handtücher aus hygienischen Gründen nicht von mehreren Personen verwenden, dies gilt vor allem, wenn eine Person im Haushalt an Fußpilz erkrankt ist
- offene oder atmungsaktive Schuhe tragen, das belüftet die Füße und vermeidet einen Hitzestau
- passendes Schuhwerk tragen; sind die Schuhe nicht zu eng oder drücken, wird Druckstellen vorgebeugt
- regelmäßige Fußpflege beugt Schrunden und Rissen vor
- Turnschuhe regelmäßig mit einem desinfizierenden Schuhspray behandeln
- keine Synthetiksocken tragen, Baumwolle kann den übermäßigen Schweiß aufsaugen.
Hier erfährst du mehr zum Thema Fußpilz ?.
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