Wer mit einem Cortison behandelt wird, sollte an den Augeninnendruck denken. Der Grund: Corticoide können den Augeninnendruck ansteigen lassen. Das kann vor allem bei High-Respondern zum Problem werden – es besteht Glaukom-Gefahr unter Cortison.
Dass bei einer Cortisontherapie an Vitamin D gedacht werden sollte, ist bekannt. Und auch der Augeninnendruck sollte kontrolliert werden.
Glucocorticoide gibt es zur oralen, dermalen und inhalativen Therapie. Eine Behandlung kann unter anderem als Stoß- oder auch als Dauertherapie erfolgen. Die Wirkstoffe sind vom körpereigenen Cortisol, das in der Nebennierenrinde produziert wird, abgeleitet und wurden strukturell so verändert, dass ihre Wirkung optimiert ist. Glucocorticoide besitzen entzündungshemmende, immunsuppressive und antiallergische Eigenschaften und kommen unter anderem zur Behandlung von Allergien, rheumatischen Krankheiten sowie Autoimmunerkrankungen oder zur Substitutionstherapie zum Einsatz. Die orale Gabe erfolgt in der Regel am Morgen zwischen 6 und 8 Uhr.
Ein Beispiel ist Prednisolon, das unter anderem zur Behandlung von Erkrankungen, die einer systemischen Therapie mit Glucocorticoiden bedürfen, eingesetzt wird. Dazu gehören die Substitutionstherapie beispielsweise bei Nebennierenrinden-Insuffizienz jeglicher Ursache sowie der Einsatz in Rheumatologie, Pneumonologie und Dermatologie. Dosiert wird in Abhängigkeit von
der Art und Schwere der Erkrankung und vom individuellen Ansprechen. Prednisolon ist ein nichtfluoriertes Glucocorticoid zur systemischen Therapie. Der Wirkstoff beeinflusst dosisabhängig den Stoffwechsel fast aller Gewebe.
Das Glaukom – oder auch grüner Star genannt – ist eine chronische Augenerkrankung, bei der Sehnerv und Netzhaut nach und nach geschädigt werden. Unbehandelt führt ein Glaukom zur Erblindung. Weil die Nervenfasern des Sehnervs verändert werden, wird dieser schlechter durchblutet. Symptome eines Glaukoms können Gesichtsfeldausfall, Sehverschlechterung, vermindertes Kontrastsehen oder auch eine Erhöhung des Augeninnendrucks sein. Zur Therapie kommen Augentropfen sowie eine Laserbehandlung infrage.
Cortison und Glaukom
Patient:innen mit Eng- und Weitwinkelglaukom sollten ophthalmologisch überwacht werden. Unter Umständen kann eine begleitende Therapie angezeigt sein. Der Grund: Glucocorticoide können eine Erhöhung des Augeninnendrucks hervorrufen. Von erhöhten Werten spricht man über 20 mm Hg. Unter Cortison ist ein Anstieg des Augeninnendrucks auf mehr als 30 mm Hg möglich.
Aber nicht jede/r Patient:in ist betroffen und nicht jede Cortisontherapie führt zu einem Glaukom. Der Grund: Nur rund 5 Prozent der Menschen sind cortisonempfindlich – sie werden als High-Responder bezeichnet.
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