Indikationscheck: Fexofenadin mit Erythromycin
Zwischen Fexofenadin und Erythromycin ist eine Interaktion nicht ausgeschlossen. Das Antibiotikum kann für eine Erhöhung der Fexofenadin-Konzentration sorgen. Wir verraten dir, ob das ein Problem ist.
Wirkstoffcheck: Erythromycin und Fexofenadin
Erythromycin ist ein Makrolidantibiotikum und wird in der Aknetherapie eingesetzt. Außerdem kommt die Substanz in Kombination mit Metronidazol für die Behandlung von Rosazea zum Einsatz. Für die Wirkung ist die Erythromycin-Base verantwortlich. Der Substanz werden antientzündliche Eigenschaften zugesprochen, außerdem wird die bakterielle Proteinbiosynthese durch Bindung an die 50S-Untereinheit der Ribosomen gehemmt. Tabletten mit Erythromycin werden üblicherweise dreimal täglich im Abstand von acht Stunden nüchtern – also eine Stunde vor oder zwei Stunden nach dem Essen – eingenommen. Erythromycin hemmt CYP3A4, was für Interaktionen mit anderen Arzneistoffen sorgen kann. Topische Zubereitungen mit Erythromycin sollten maximal über einen Zeitraum von sechs Wochen aufgetragen werden. So soll eine Resistenzbildung verhindert werden.
Fexofenadin ist ein Antihistaminikum der zweiten Generation und kommt beispielsweise zur Linderung der Symptome der saisonalen allergischen Rhinitis oder der chronischen idiopathischen Urtikaria zum Einsatz. Der pharmakologisch aktive Metabolit von Terfenadin ist ein nicht sedierendes Antihistaminikum und ein spezifischer H1-Rezeptoren-Antagonist. Die Einnahme erfolgt üblicherweise einmal täglich vor einer Mahlzeit.
Achtung: Aluminium- oder magnesiumhaltige Antazida können die Aufnahme von Fexofenadin beeinflussen, genau vermindern. Darum sollte ein Einnahmeabstand von zwei Stunden eingehalten werden – Antazida zwei Stunden nach Fexofenadin einnehmen.
Was passiert im Körper?
Fexofenadin wird nicht in der Leber metabolisiert und interagiert deshalb über hepatische Mechanismen nicht mit anderen Arzneimitteln. Allerdings ist der Wirkstoff ein P-Glykoprotein- und OATP-Substrat. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Fexofenadin mit Erythromycin wurde ein zwei- bis dreifacher Anstieg des Fexofenadin-Plasmaspiegels beobachtet, heißt es in der Fachinformation. Allerdings war die Nebenwirkungsrate im Vergleich zur alleinigen Gabe der betreffenden Arzneimittel nicht erhöht.
Allerdings wird die gleichzeitige Anwendung von Erythromycin mit Antihistaminika wie Terfenadin (pharmakologisch aktive Metabolit von Terfenadin) nicht empfohlen. Denn es sind in Einzelfällen QT-Zeitverlängerungen im EKG und unter Umständen lebensbedrohliche ventrikuläre Arrhythmien möglich.
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